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13-04-2008 - 19-04-2008
Dogubeyazit/Ararat
Wir sind nahe der Iranischen
Grenze angekommen. Nach all den Erlebnissen der letzten Tage entscheiden wir
uns nach 2 Monaten zum ersten mal wieder in einem Hotel zu schlafen. Leider
haben wir nicht mit den Halsabschneidern, die genau wissen, dass man ein
Hotel braucht, gerechnet. So zahlen wir für den teilrenovierten 3-Sterne
Schuppen mit Araratblick satte 30Euro (!) pro Nacht, nachdem wir fast auf
die Hälfte runterhandeln konnten. Aber als Mike dem Bellboy, Übersetzer
und Frühstücksmanager in Personalunion ein paar Worte auf kurdisch
entgegnet, taut dieser gänzlich auf und gönnt uns noch das kostenlose
Frühstück dazu. Ein schwacher Trost. Wenigstens liegt das Hotel gegenüber
der Post, so dass wir nicht weit gehen brauchen um unsere Visas abzuholen.
Wir haben uns auch noch mit Minke und Andre aus Holland verabredet, die wir
in Göreme getroffen haben. Die beiden wollten ursprünglich nach China,
aber die chinesische Unterdrückungsmaschine verbietet aufgrund des
Tibetkonflikts die Einreise mit dem PKW. Wir sind sehr froh das Land nicht
auch eingeplant zu haben. Marije und Peter kommen noch dazu, die beiden
haben ganz ähnliches vor wie Minke und Andre, und wir geniessen den Abend -
endlich mal wieder eine Unterhaltung ohne Hände und Füsse.
Die 4 Nächte im Hotel vergehen wie im Flug, da wir permanent arbeiten -
also Sicherheitkopien machen, Bilder für die Sponsoren zusammenstellen,
Routen recherchieren, etc. , so dass wir es erst nach 5 Tagen schaffen den
Ishak Pacha Palast zu besichtigen. Eigentlich eine Schande.
Den Ararat haben wir ganz gestrichen, da wieder das Steigeisenproblem
auftaucht und eine offizielle Genehmigung nicht mehr zu bekommen ist.
Schwarz würden uns einige mitnehmen, aber letztlich ist es uns das nicht
wert.
Eigentlich wollen wir Dogu nach der Besichtigung des Palastes bereits
verlassen, doch M. ein umtriebiger Kurde, der uns bereits an unserem ersten
abend zum Abschiedsessen seinens Geschäftspartner eingeladen hat, hindert
uns mit all seinem Charme. So landen wir wieder auf Murats Camping - eines
der wenigen Etablissements mit Alkoholausschank - und zwar in rauen Mengen.
Ein Glücksfall, denn wir treffen durch puren Zufall Andrea wieder!
Ausserdem haben auch noch Daniel und Cathrine mit ihren 4 Kindern nach 2
Jahren Weltreise im Auto auf ihrem Rückweg aus Asien nach Europa dort
Zwischenstop gemacht. Also eine bunte Mischung an Travellern. Cathrine und
Daniel helfen uns mit vielen Tips für die Reise weiter - vielen vielen Dank
nochmals. Wer bei den beiden nachlesen möchte: www.la-vie-est-belle.be
M. ist als Reiseveranstalter und im "Im- und Export" tätig. Nahe
einer Grenze auf deren einen Seite Alkohol verboten und auf deren anderer
Seite Benzin extrem teuer ist, kann man sich ungefähr vorstellen, was
darunter zu verstehen ist. Auch S. den wir dort kennelernen, sass bereits
für die Schmuggelei in iranischer Haft.
Nach einigen Efes und viel Löwenmilch werden unsere Saufkumpanen auch immer
redseliger, so dass wir tiefe Einblicke in das Leben der Menschen erhalten.
Schmuggel, Krieg, Schmiergeld, Guerillakampf gegen die Türken - wenn auch
nur die Hälfte war ist, so sind wir wohl im Herzen der ehrenwerten
Gesellschaft Dogubeyazits gelandet...angeblich arbeiten 600 Menschen alleine
für den Alkoholschmuggel in den Iran.
Doch das alles stört uns nicht, so erzählfreudig die Menschen sind, so
herzlich sind sie: M. bricht sogar in Tränen aus, als er uns von der
Tötung seines Vaters im türkischen kurdischen Krieg berichtet. Es geht
weiter mit kurdischer Musik und Tänzen bis tief in die Nacht, ein
unglaublicher Abend. Daniel spendiert noch eine Flasche Grappa, die er von
italienischen Travellern geschenkt bekommen hat.
Sehr betrunken schwanken wir Richtung Auto, nach 2 durchzechten Nächten
haben wir Schlaf dringend nötig. Doch die Nacht ist bitterkalt, wir wachen
mehrmals auf, und am nächsten morgen wird aus dem frühen Aufbruch erstmal
nichts - wir starten um 11.30 gen Iran.
Die Türkei und insbesondere
Kurdistan, dass zwar nicht auf Karten, jedoch in den Herzen der Menschen
existiert, haben uns die letzten 2 Monate völlig begeistert.
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12-04-2008
Süphan Dagi - 4056m hoch
Auf dem Weg wollen wir noch
schnell den Süphan Dagi besteigen. Eine reelle Chance auf den Gipfel
erwarten wir zwar wegen fehlender Steigeisen nicht, aber ein wenig Bewegung
schadet ja nie. Der Berg hängt allerdings sehr in den Wolken, vom Gipfel
nichts zu sehen. Mike hatte im Netz noch eine rudimentäre Karte der Gegend
gefunden, auf der auch die normale Route vom Dorf Harmantepe aus
eingezeichnet war. Der Berg steigt jedoch so flach, dass wir uns einfach den
schneefreiesten Grat von Südwesten her kommend aussuchen. Auto noch schnell
hinter einem kleinen Hügel versteckt, hinter einer Bachfurt, und los gehts.
Ab 2700m dann permanent auf Altschnee, der mit zunehmender Höhe immer
harscher wird. Nach etwa 2h die erste kleine Pause, in der sich sogar die
Sonne durch immer dunkleren Wolken mogelt. Kaum eine Stunde später jedoch
das unvermeidliche: heftiger Wind und Schnee. Wir machen noch ein paar
Höhenmeter, entscheiden uns dann aber umzukehren, da bereits die flacheren
unserer Fussabdrücke wieder zugeschneit sind und so die Orientierung etwas
beschwerlich ist. Beim Abstieg zeigt sich dann jedoch wieder die Sonne und
die Wolkendecke reisst auf - Pech gehabt, 1h später hoch und wir wären
nicht in Schnee gekommen. Sogar der Gipfel lässt sich erahnen. Wieder unten
stellen wir fest, dass wohl der Schäfer den wir vom Berg aus noch gesehen
haben, unseren Motorölkanister vom Dach geklaut hat. Schon wieder die
Schäfer....
Das grössere Problem stellt jedoch die Bachfurt dar, da der Bach durch den
Regen deutlich an Format gewonnen hat. Und es passiert tatsächlich: der
weiche Boden trägt unseren Cruiser nicht - wir bleiben in der Furt stecken,
bis zu den Stosstangen im Wasser, alle 4 Räder drehen wieder schön
gleichmässig durch. Vor- und zurück nützt nichts. Nach ca. 5-6h Berg
heisst das Schaufel vom Dach und die Auffahrt aus der Furt etwas flacher
machen. Anne schleppt Steine herbei und Mike schaufelt so gut es geht. Der
Dreck klebt am Spaten, so dass nach jedem Stich eine Wasserreinigung im Bach
nötig ist. Zäher als Kaugummi das Zeug. Einmal über die Steine gefahren,
bekommt man diese nicht wieder aus dem Boden.
Mehr als 1h dauert es bis wir das Auto - wieder mit roher Gewalt - aus
dem Bach kriegen. Wir sind beide durchnässt, durchgefroren und wirklich
fertig. Nix wie trockene Schuhe und Socken an und ab ins nächste Städtchen
zum Essen - heute kochen wir ausnahmsweise mal nicht selbst. Für solche
Aktionen ist unser Cruiser eindeutig viel zu schwer...klar mit dem ganzen
Hausstand im Kofferraum.
On our way we decided to
go for the Süphan Dagi. We do not expect to reach the summit, because we do
not have crampons with us, but some sport is always good. The mountain is
hidden behind the clouds, but Mike found a simple map of the area in the
web, in which the normal route to the mountain from the village Harmantepe
is shown. But the mountain is very flat, so we decided to take the way with
least of all snow. After parking the car behind a small hill crossing a
little river we start. From 2700m on permanently on snow, which gets harder
the higher we get. After 2h we rest for some minutes and even the sun shines
through the clouds. Unfortunately one hour later the weather turns to heavy
wind and snow, even our footprints can´t been seen after a some minutes, so
we decide to go back. On the way down the sun comes back, bad luck.
Back at the car we notice that the sheperd we have seen on our way down must
have taken our engine oil from the roof. Again a sheperd....
However the bigger problem is that the rain filled the little river and it
happens: we got stucked, all 4 wheels are spining equally, both bumpers in
the water. After 5-6h on the mountain we need 1h of shovelling to get free.
We are both really wet, almost frozen and completly wasted. Some dry socks
and shoes and hurry to the next small city for dinner - today no cooking.
Our Land Cruiser is for sure to heavy.
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09-04-2008 - 12-04-2008
Wir haben wirklich lange
überlegt, was wir zu diesen Tagen schreiben können. Sie haben uns
schlichtweg mental ein wenig überrumpelt.
Zuerst ein riesen Zufall: wir
treffen Andrea aus Balingen (40km von unserer Heimat) nach unserer 2.
Bergtour am Nemrut, wir kommen runter, sie geht hoch. Klar, dass wir uns zum
Abendessen und gemeinsamen Campen verabreden. Am Berg wollen wir nicht
bleiben, da es mitlerweile unangenehm kalt und stark windig geworden ist,
also nix wie weiter runter ins Tal und was windgeschütztes finden.
Auf halbem Weg bleibt jedoch Andrea´s Motorrad stehen, alle
Reparaturversuche im Hof einer Familie bringen nichts. Da muss was
grösseres sein. Andrea tippt auf verschliessene Kolbenringe, die sie auch
schon vor Tagen in D geordert hat.
Bei den Hofbesitzern nachgefragt, können wir im Hof campen - kein Problem.
Sogar Licht und Kabeltrommel wird uns gebracht, wobei wir die Glühbirne
mehr zum Füssewärmen nutzen. Es ist mitlerweile bitter kalt, aber zu Pasta
mit Tomatensosse und einem Bier reichts noch.
Andrea baut ihr Zelt auf, wir machen unser Auto bettfein und borgen Andrea
noch eine Decke.
Am nächsten Morgen aufgewacht, erwarten uns draussen heftiger Schneefall
und 20cm Neuschnee. Wer hätte das gedacht. Weitere Schraubaktionen fallen
daher flach und wir nehmen die Einladung des Hausherren zum Frühstück
dankbarst an. Gastfreundschaft kennt hier keine Grenzen.
Andrea muss ihr Mopped nach Van bringen, der ADAC hat dort eine fachkundige
Werkstatt ausgemacht. Nach langem hin und her hilft uns Erhan ein sehr
netter 25jähriger Kurde, der uns am Vortag schon günstigen
"importierten" Diesel, Telefonkarten, Isomatten für die Fenster
usw. organisiert hat - er war den ganzen Tag mit uns unterwegs. Unglaublich,
Zeit spielt hier keine Rolle.
Allerdings bekommen wir zuerst Wucherangebote bzgl. Transport des Motorrads
(ist ja eigentlich kein Problem - Pickup und drauf und gut). So entscheiden
wir uns Dank Erhans Hílfe Andreas Mopped mit unserem Landcruiser 5km zum
Fährhafen in Tatvan zu ziehen, es dort auf die Zugfähre zu bringen (5 Euro
die Überfahrt, im Gegensatz zu 150 Euro für Motorradtransport per Auto
nach Van). In letzter Minute schaffen wir es alles aufs Schiff zu werfen. Es
reicht gerade noch für eine Verabschiedung von Andrea, da spritzt auch
schon das Wasser am Heck der Fähre.
Wir gehen noch mit Erhan essen und danach ins Internetcafe seines Kumpels,
der schon am Morgen versucht hat, Mike im nächsten Leben davor zu bewahren
zu den Verlierern zu zählen - er wollte Mike zusammen mit dem Imam zum
Islam bekehren. Eine Seelenrettung also. Wir nehmen an, dass er der
Koranschüler des Imam ist.
Letztlich ist das für uns ein Ehre, dass jemand uns soviel Gutes tun will,
aber auch ungewohnt. Während Mike Motorradabschleppdienst war, haben sie
sogar Teile des Korans in Deutsch für ihn ausgedruckt und die wichtigen
Passagen und Suren unterstrichen - sie sprechen kein Wort Deutsch oder
Englisch wohlgemerkt! Mike liest tapfer die ersten Blätter.
Dann werden wir sogar noch auf eine Übernachtung vom Koranschüler
eingeladen, nach einem langen ereignisreichen Tag nehmen wir das Angebot an,
obwohl wir schon ahnen, dass das für Mike eine sehr intensive Begnegung mit
dem Koran werden wird. Und so kommt es auch. Wir essen gemeinsam mit seiner
Frau, die sich in das muslimische Leben fügt, war sie doch davor eher
westlich eingestellt, und seiner süssen kleinen Tochter. Es gibt so etwas
wie türkische Maultaschen - unglaublich lecker und sehr reichlich. Doch
nach dem Tischgebet (wir assen allerdings auf dem Boden, wie allgemeine
üblich) beginnt für Mike die Seelenrettung.
Mike ist ernsthaft bemüht, zumindest den deutschen Text des Korans zu
verstehen, von den Erklärungsversuchen auf türkisch von unserem Gastgeber
mal ganz abgesehen. Doch selbst auf deutsch sind die Suren derart
kompliziert formuliert und Mike zu satt und müde, um mehr als 4-5
Abschnitte tatsächlich zu verstehen. Unser Gastgeber gibt nach einer Weile,
leicht enttäuscht, auf. Zwischenzeitlich hatten sich jedoch die Frau des
Hauses und Anne Christine hervorragend unterhalten und Anne hat ebenfalls
viel erfahren über das Leben in der Familie. Nicht jedes Mitglied der
Familie ist überglücklich mit dem religiösen Leben. Man kann sich des
Eindruckes nicht erwehren, dass es die Frauen sind, die dafür sorgen, dass
das alltägliche Leben angenehm und reibungslos verläuft, während sich die
Männer, mit wichtigen, aber nicht ganz so praktischen Dingen
beschäftigen....
Nachdem Mike versprochen hat am nächsten Tag weiter im Koran zu lesen, wird
unser Bett vorbereitet und wir fallen todmüde in den Schlaf.
Wir stehen spät auf, lange nachdem unser Hausherr pünktlich vor
Sonnenaufgang das erste seiner fünf Gebete täglich verrichtet hat. Zum
Frühstück gibts Pommes, aber sehr leckere selbstgemachte. Das Töchterchen
hüpft übermütig herum, ganz aufgeregt wegen den fremden Besuchern.
Und wie aus dem Nichts werden wir eingeladen, dass Wochenende zu
bleiben...in ihrem Zuhause. Sehr überrascht, fällt uns schlagartig ein,
dass wir am folgenden Tag einen dringenden Termin wegen unserer Visas haben
- in Dogubeyazit - und müssen ablehnen.
Wir bedauern es sehr unsere Gastgeber so enttäuschen zu müssen, es ist
beschämend für uns, hier kann man sowas eigentlich nicht ablehnen. So
machen wir uns auf nach Norden, dem Iran entgegen.
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06-04-2008 - 08-04-2008
Tatatata (Fanfarenstoss): es
wurde versucht unser Auto aufzubrechen!!!
Das erste mal. Allerdings
waren wohl Kinder am Werk, die uns morgens unterhalb ihres Dorfes am Fusse
des Berg Nemruts noch begrüsst haben, zusammen mit ihren Schafherden.
Die Diebe waren nämlich sehr darauf bedacht nichts kaputtzumachen beim
Einbruchversuch, als wir auf Bergtour waren. Allerdings haben sie es noch
nichtmal geschafft die ausgelutschten originalen Türschlösser zu öffnen,
die Mike mit dem schweizer Messer aufmacht, von den zusätzlichen
Vorhängeschlössern ganz abgesehen. Sie haben es auch nicht gewagt die
vorderen, die einzigen unvergitterten, Seitenscheiben einzuschlagen. Der
Versuch an den Kofferraumfenstern hinterlies lediglich Kratzer auf dem Glas,
vermutlich benutzten sie einen Stein.
Die Frage: Was jetzt? beantworten wir folgendermassen: wir fahren ins Dorf
und fragen, ob jemand einen Landstreicher gesehen hat, logischerweise folgt
die Gegenfrage nach dem Warum und wir zeigen die Spuren des
Aufbruchversuchs. Schliesslich kann man hier nicht einfach ankommen und die
Söhne als Verbrecher bezichtigen...
Letztlich kommt das halbe Dorf zusammen, inklusive des Imam und alles endet
damit, dass uns die Väter mit dem schlechtesten Gewissen (sie kennen wohl
ihre Söhne ganz gut) zu einem wahrlich feudalen Essen einladen. Brot,
Käse, Eier und Tee mit Zucker.
Feudal? Ja, denn augenscheinlich haben es die Menschen hier nicht leicht:
Spielend suhlen sich die Kinder barfuss im Dreck und Mist. Die Tiere,
unternährt und ausgezehrt vom langen Winter mit viel Schnee. Die älteren
Menschen lachen uns mit faulen Zähnen an und reichen uns zur Begrüssung
die schwarzgelben Hände, vom Tabak gelb, von der Arbeit schwarz. Manche
Alte husten so erbärmlich, man meint die Lungenflüssigkeit schwappen zu
höhren.
Wir sitzen im Kreis, wir auf den zwei einzigen Stühlen, und müssen
erzählen von Deutschland, dem Reichtum, der Krankenversicherung - das alles
klingt hier wie Spott und Hohn. Uns tut es beinahe leid, dass die Kinder das
Auto nicht aufbekommen haben, andererseits wollen wir ihnen das auch nicht
durchgehen lassen.
Wir essen so gut wie nichts, ein wenig aus Scham und weil wir den Menschen
nicht diesen Luxus nehmen wollen. Sie bieten uns sogar noch Brot für die
Weiterfahrt an - nachdem wir das Angebot bei Ihnen zu übernachten vehement
ablehnen - unglaublich, sie können nicht verstehen, wie man im Auto wohnen
kann.
Wir revangieren uns mit Schokolade, welche sofort unter allen Dörflern,
darunter bigame Familien mit 11 Kindern, Grossmütter mit 25 Enkeln und dem
Imam, aufgeteilt wird. Lediglich die Grossmutter bunkert eine Tafel für
hoffentlich nicht noch schlechtere Zeiten. Die Verpackung kommt auf den
grossen Müll - den Hof vor dem Haus und zwar in hohem Bogen. Armut
- sie wird uns noch öfters begegnen.
Für uns allerdings sehr plötzlich, waren wir doch noch vor 2 Tagen im von
Touristen verwöhnten Kappadokien.
Nun bekommen auch die zurückkehrenden Hirtenkinder noch ihr fett weg, man
stelle sich mal deren Gesichter vor, als sie uns im Kreis ihrer Familien
erblickten.
Es ist ziemlich eindeutig: der mit dem schlechten Gewissen traut sich noch
nicht mal in die Nähe...
Mit gemischten Gefühlen
verlassen wir die bizarre Gesellschaft, und denken doch richtig gehandelt zu
haben. Zur Polizei gehen wir nicht.
First time someone tried
to break into our car. But we assume that it was some kids or young
shepherds, which visited us just some few hundret meters in front of their
village in the morning. Because the thiefs took care that they do not damage
anything as long as we was on the mountain. But they didnt even manage to
open the worn out original locks, which Mike opens with a swiss knife, not
to mention the additional padlocks outside. The also did not try to brake
the front windows, which has been the only ones not been secured by massive
fence. Their try on the backdoor windows only leaves some scratches in the
window. Maybe they used a stone.
We asked ourselves what to do know and decided to ask if the residents have
seen a vagabond around he village, which must lead to the question why. So
we showed them what has happend, and almost the whole village come together
including the Imam and everything ends in an invitation for lunch by the
fathers with the most guilty consience regarding their sons.
The lunch is really luxurious - bread, cheese, eggs and tea with sugar.
Luxurious? Yes, because live is not easy here: children are playing
barefoot in mud and muck. Their animals are underfed and haggard from the
long winter. The older people are laughing without teeths and reaching us
their blach and yellow hands - black from the work and yellow from the
cigarettes. Some of the older are coughing so bad - we even think we will
hear the swash of the water in their lungs.
We are sitting in a circle on the two only chairs and are asked to talk
about Germany, its welth, the health insurance - in this scenery it sounds
like mock. We are nearly regreting that the kids could not open our car. We
eat almost nothing, because we are ashamed a little and we do not want to
withdraw this meal. They even offering us bread for the way, after we
vigorously decline their invitation to stay for the night. Unbelievable,
they are piting us for sleeping in the car. We return the favour by offering
chocolate, which is immediately shared between the people. The are bigam
families with 11 children, grandmothers with 25 grandchilds and the Imam.
Only one grandmother is keeping a bar of chocolate for hopefully not even
bader times. They throw the wrapping in their garden.
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04-04-2008 - 05-04-2008
Im Eiltempo (also Schnitt
70km/h Pausen nicht eingerechnet) "jagen" wir gen Osten, da es
laut unseren Reiseführern dazwischen kaum noch was Sehenswertes gibt. Zum
erstenmal(!) machen wir jedoch negative Erfahrungen in Sachen Campen - wie
immer sind wir hinter irgendeinen Hügel abseits der Strasse gefahren und
halten an einem Feldweg um unser Lager für die Nacht aufzuschlagen und die
Einkäufe für die nächsten Wochen aus Malatya zu verstauen. Aus dem
Nichts, in Richtung Nichts fahrend, der landestypische Topas (türkischer
Fiat) mit einem gar nicht amüsierten Fahrer, der ziemlich unfreundlich vor
sich hinschimpfend unser Auto inspiziert. Erst als Mike in auf türkisch
nach Übernachtung ersucht und er unsere deutschen Kennzeichen sieht, gibt
er uns mit einer wegwerfenden Handbewegung zu verstehen, dass wir zwar nicht
willkommen sind, aber bleiben können. Doch nicht genug, klopft es doch vor
Sonnenaufgang ans Auto und der nächste nicht amüsierte Landwirt gibt uns
zu verstehen, dass wir eine imaginäre Weggabelung blockieren würden. Es
gibt weder Fahrspuren noch sonstwas, nur Wiese...ein eindeutiger Wink.
Wir haben genug, machen noch ein paar schöne Fotos mit der aufgehenden
Sonne und fahren flugs weiter. Frühstück auf später verschoben. Nach 6
Wochen Türkei sind wir ein wenig überrascht ob der lokalen
Gepflogenheiten.
Einen weiteren Stop in Bingöl nutzen wir um für Anne einen züchtigen
Mantel für den Iran zu erstehen, der viel verhüllt. Ausserdem kaufen wir
uns Ringe - das ewige Nachfragen und unsere Erklärungen auf holprigen
türkisch sind etwas nervenzehrend. Die Ehe, hier auf dem Land sind auch
mehrere Frauen kein Problem, geniesst einen hohen Stellenwert. Witzigerweise
begleitet uns auf der gesamten Tour durch Bingöl ein Schüler der ein wenig
deutsch spricht, da sein Vater wohl in Deutschland lebt. Er organisiert mehr
oder weniger den gesamten Einkauf. Die altbekannte Hilfsbereitschaft.
Ausserdem sind wir mitlerweile in Kurdistan angekommen. Türken findet man
hier zumeist nur bei der Polizei, in der Politik oder beim Militär.
Letzteres ist omnipräsent, selbst Panzer und Kampfhubschrauber sind nicht
zu übersehen. Daher entscheiden wir uns auch später den Van See westlich
zu umfahren.
Nach Bingöl führt uns unser Weg über endlos scheinende Hochebenen, auf
schnurgerader Strasse bis zum Horizont, Richtung Tatvan am Van See.
We are "flying"
eastwards (avarage 45 mph w/o stops) because there is nothing of interest
according to our travelguide. The first time we make some negative
experience by camping wild: as usual we drive behind a hill on a narrow
tractor track parking beside to organize our purchase and to prepare the
beds for the night. Coming from nowhere going to nowhere the typical Topas
(Turkish Fiat) appears including a not amused driver. With some unfriendly
complains he is inspecting our car. Not before Mike is asking in Turkish for
one overnight stay and identifying the license plate as German the man
agrees with a gesture showing that we are not very welcome but allowed to
stay. But its not over, the next morning before sunrise another farmer is
knocking on the car explaining that we are blocking a junction - but theres
nothing but grass. A very distinctive hint.
Getting rid of this we shoot some pics with the rising sun and drive away.
Breakfast is postponed. We are a little surprised by the local habits after
6 weeks Turkey.
The next stop in Bingöl we use to buy a political correct coat for Anne and
rings. Hearing always the same question regarding marriage and answering
them in bad turkish is a bit anoying. The marriage is a very important thing
here in the country - even having several wifes is no problem.
On the whole shopping tour we are guided by a pupil speaking some German
because his father is living in Germany. The well known helpfullness.
Additional we arrived in Kurdistan. Turkish people can only be found at the
police, the politic or at the army. The army is always present in the
meanwhile even tanks and battle helicopters we identify. Thats why we decide
to pass the lake Van on the west side later on.
Behind Bingöl our way leads us over endless plateaus with a dead straight
road till the horizon to Tatvan at the lake Van.
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22-03-2008 - 04-04-2008
Kappadokien verzaubert uns.
Die zahllosen Trails bringen einen fast zum Verzweifeln. Man weiß nicht,
welchen man zuerst nehmen soll. Doch jeder Weg garantiert ein
unvergessliches Erlebnis. Mit viel Flow geht es vorbei an grenzwertig in die
Senkrechte gehauene Höhlenwohnungen durch ein Meer von erodiertem
Tuffstein. Doch nicht nur Bikerherzen schlagen hier höher, auch Wanderer
finden ihr persönliches Paradies. Mannigfaltige Möglichkeiten bieten sich
und nur selten trifft man andere Menschen und wenn dann einheimische Winzer,
die sich mühevoll um ihre Reben kümmern.
Nach einer schönen Biketour,
Start bereits um 7:00 Uhr, überrascht uns ein heftiger Sandsturm beim
Mittagessen. Auf einmal ist es vorbei mit blauem Himmel, Sonnenschein und
leichter Brise. Die Heftigkeit und Stärke dieses Sturms erstaunt uns. Mit
dicken Seilen hatte Mike am Morgen eine Plane zwischen einem kräftigen Baum
und dem Auto befestigt. Nützt nichts, die Seile reißen abrupt: schnell die
Plane ins Auto stopfen und selber drin verkrümeln. Der Berg vor unseren
Augen verschwindet im sandfarbenen Himmel. Der Sturm rüttelt wütend am
Auto, man hört den Sand und kleine Steine gegen das Auto prasseln, an den
Dichtungen der Fenster türmen sich die Körnchen - echt abgefahren.
Stuttgarts Neuwagenbesitzer hätten mittlerweile Tränen in den Augen ob
ihres "Heiligsblechle". Tüten, Plastikflaschen und Sträucher
fegen in Wild-West-Manier über die Ebene. Nach uns ewig vorkommenden zwei
Stunden hört der Spuk langsam auf. Das Auto, dass bis auf zwei kleine
Fensterschlitze geschlossen war, macht jedem Sandkasten in Stuttgart
Konkurrenz. Selbst nach Tagen und ein paar Reinigungsaktionen finden wir
immer noch Sand im Land Cruiser. Überhaupt hat das Wetter hier seinen
eigenen Kopf. Die Temperaturen schwanken stark und auf Sandsturm folgt
Hagel. Von über +30Grad auf knapp über 0 innerhalb von 2 ½ Tagen.
Wir treffen in diesem
Traumland noch weitere Fernreisende: Sylviane und Bruno aus Frankreich. Mit
Ihrem Landrover sind sie auf dem Weg in die Mongolei. Die Zwei sind uns auf
Anhieb sympathisch und wir verabreden uns zum campen. Wie nicht anders mit
Franzosen möglich, wird daraus ein Kochevent, das mit reichlich gutem
französischen Wein begossen wird. Merci beaucoup! Es bleibt bei einem
Abend, denn Sylviane und Bruno haben es eiliger als wir. Im August müssen
Sie schon wieder in Ihrer Heimat sein.
Cappadokia enchantes us. The
countless trails can despair you. You don't know which one to choose first.
But each of them assures you an unforgetable adventure. ………
Not only bikers can get happy
here, also hikers will find awesome tracks. Endless posibilities are
offered. You will meet other people rarely and if, then for shure it's a
native winegrower who takes care of his wine plants.
After a beautiful
mountainbike tour, start was at 7 am, a heavy sandstorm is surprising us
during our lunch brake. Suddenly it´s over with blue sky, sunshine and
breeze. The violence and strength of the storm amaze us. With thick ropes
Mike fixed a tough foil between a strong tree and the car in the morning.
Without use: they tear abruptly: time to hide in the car. The mountain in
front of us disapears in the sandy sky. The storm rattels at the car, you
can here the sand and little stones patter on it. The grains pile up on the
window sealing. The owners of brand new cars would have tears in there eyes,
at least in Stuttgart. Bags, plastic bottles and bushes are hunting over the
plain like in old wild-west-movies. After two long hours the nightmare
stopps slowly. The car which was closed, except of the small window slits,
is now a main competitor for a children playground. Even after some days and
a few cleanings, we still find sand in the Land Cruiser. Anyway: the weather
here is special: the temperatures fluctuate from + 30°C to nearly 0°C and
sandstormes are followed by hail. And all this within 2 ½ days.
We meet further traveller in
this dreamland: Sylviane and Bruno from France. They are on the way to
Mongolia with their Landrover. We had a nice conversation and agreed to meet
to camp together in the evening. It becomes a cookevent with a plenty of
good french wine. Merci beaucoup! It's only for one evening because Sylviane
and Bruno are more in a hurry than we. In August they have to be back at
home.
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21-03-2008 - 22-03-2008
Nach einem Monat Küste geht
es ins Landesinnere. Kappadokien wird als nächstes von uns erkundet. Der
Weg dorthin führt durch karge und menschenleere Gegenden. Das erste Mal
seit Reisebeginn spüren wir so etwas wie unendliche Weite. Fast wie im
Osten der schwäbischen Alb.
Die Straße zwischen Konya
und Aksaray ist eine ehemalige Karawanenroute. Nur zu gut kann man sich die
Szenen von damals vorstellen. Das wird durch den Besuch der Karawanenserei
Sultanhani noch verstärkt. Hinter diesen dicken Mauern würde man sich noch
heute vor Unwettern, Landstreichern und Banditen sicher fühlen.
Die Karawanenroute, eine der
ältesten Handelsstraßen der Welt, führt uns nach Nevsehir - das Tor zu
Kappadokien. Die bizarre und einzigartige Tuffsteinlandschaft sorgt dafür,
dass wir den ganzen Nachmittag nicht aus dem Staunen heraus kommen. Eins ist
klar: die nächsten Tage verbringen wir hier mit Wandern und Mountainbiken.
Auch unser Schlafplatz hält
ein besonderes Schmankerl bereit: wir sehen einen prächtigen
Sonnenuntergang und wenig später den Aufgang des vollen Mondes, direkt dort
wo sonst die Sonne aufgeht...
After one month at the
coast we go back to the inland. cappadocia will be explored next. The way
there is barren and deserted. The first time since our road trip we feel
endless wideness, like on the eastern "Schwäbische Alb".
The road from Konya to
Aksarary is a former karawan route. Only to well we can imagine the scences
of that time. This is boosted with a visit of the caravanserai Sultanhani.
Behind the massive walls you would feel save from thunderstorms, vagabonds
and bandits even today.
One of the oldest routes
of commerce brings us to Nevsehir - the gate to cappadocia. The bizzard and
unique tufa landscape makes us astonished the howle afternoon. One thing is
sure: the next days we will spend with cycling and hiking throug this
marvelous landscape.
Even our campsite is
offering a very special few: we see a glorious sun downer and a little later
the rise of the full moon exactly were the sun is rising normally...
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16-03-2008 - 20-03-2008
Von dem ruhigen Städtchen
Kas geht's in die Touristenhochburg Kemer. Wäre daneben nicht der 700 ha
große Olympos-Nationalpark, würden wir einen Bogen um diesen
Küstenabschnitt machen. Dennoch wird das dortige Touristen Angebot auch von
uns, zumindest teilweise genutzt: Ein Berg von Wäsche wartet nur darauf
wieder ordentlich "durchgespült" zu werden, zudem ist das
Iran-Visum noch nicht beantragt. Die letzten Recherchen dazu werden auch in
Kemer erledigt.
Aber das war es dann auch
schon. Die übrige Zeit wird geradelt was das Zeug hält. Der Lykische Weg
als unser Trail-Garant erleichtert uns die Suche nach dem ultimativen
Bike-Abenteuer. Für jedes Können und für jede Konditionsstärke ist hier
etwas geboten. Und jede Tour wird mit einer phänomenalen Aussicht auf die
schneebedeckten Berge der Umgebung sowie der endlos scheinende Küste
belohnt. Das Hinterland an sich besticht durch seinen rauen-romantischen
Charme - hier ist vom Massentourismus noch nicht viel angekommen.
Leider trifft das nicht für
den Tahtali Dagi zu. Der mit 2365m höchste Berg der Region und die
Königsetappe des Lykischen Wegs ist seit 2006 mit der zweitlängsten,
freischwebenden Drahtseilbahn der Welt für Jedermann erreichbar. Für viele
Fernwanderer hat der Berg dadurch seinen Reiz verloren.
Inzwischen schlafen wir fast
nur noch im Auto. Kaum zu glauben, dass das mal anders geplant war. An einem
unserer Schlafplätze treffen wir Basti und Matthias aus Langenhagen. Die
Zwei stellen uns großzügiger Weise "ihre" Dusche im Hotel zur
Verfügung - nochmals Danke dafür!
From the quiet city Kas
our road goes to the tourist-mekka Kemer. If there was not the 700 ha huge
Olympos Nationalparc, we would avoid to get in contact with this section of
the coast. Nevertheless we use some of the touristic offers: the laundry
needs a refreshment and the visas for Iran are still not applied. We solve
the last open points in Kemer.
But that's all. The
remaining time is there for biking. The Lykian Way, our garant helpes us for
the search for the ultimate bike-adventure. There are trails for all skills
and stamias. And every tour gets rewarded with phenomenal views to the snow
coverd hills of the sourrounding area as well as to the never ending seaming
coast. The outback bribes with wild-romantic charm. The mass tourism didn't
arrived so far. Unfortunatly this is not true for 2365m Tahtali Dagi. This
highest mountain auf the region and royal stage of the Lycian Way is since
2006 reachable for everybody with the second longest worldwide cableway in
Europe. The mountain lost for many long distance hikers his charmingness.
Meanwhile we sleep most of
the time in the car. Unbelieveable that this was planed differently. At one
of our sleeping place we meet Bast and Matthias. Two germans from
Langenhagen. They offer us to take a shower at their hotel room. Thanks
again for this kind invitation!
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11-03-2008 - 15-03-2008
Wir verabschieden uns von
Fethiye um gen Süden zu fahren. Unterwegs halten wir am Traumstrand von
Patara. Die Hochglanzprospekte versprechen nicht zu viel. Der
kilometerlange, weiße Strand lädt zum verweilen ein. Wir bleiben trotzdem
nur zum Mittagessen dort, denn unser Ziel ist Kas. Wir erreichen die Stadt
kurz vor Sonnenuntergang. Die Häuser leuchten dabei um die Wette.
Am nächsten Tag erinnert
nichts mehr an den Sonnenschein von gestern. Es ist grau und regnerisch.
Mike kann das nicht abschrecken. Mit dem Bike erkundet er die nahe Bergwelt.
Am Hochpunkt der Tour begrüßen in Graupel und Hagel. Bei der Abfahrt wird
das von Orkanböen und Nebel mit weniger als 20 Meter Sichtweite abgelöst.
Nur dank GPS traut sich Mike überhaupt noch weiter, da der Weg schon lange
nicht mehr erkennbar ist. Letztlich kommt aber kurz vor der letzten Abfahrt
doch noch ein wenig die Sonne heraus, die Quälerei hat sich doch noch
gelohnt.
Dieses Wetter gibt zum Glück
nur ein kurzes Gastspiel. Ab sofort ist wieder stahlblauer Himmel und
Sonnenschein angesagt. Da kann auch Anne Christine nicht wiederstehen. Los
geht's aufs Rad. Gemeinsam fahren wir die nächsten Tage paar schöne Touren
um Kas. Da der Ort direkt am Meer liegt geht's als erstes immer den Berg
rauf. Aber das wird zum Glück wieder mit Abfahrten belohnt. Mike wählt
jedes Mal die ruppigen Trails. Für Anne Christine darf es etwas sanfter
sein.
Ansonsten ist Kas ein nettes, ruhiges Städtchen. Wobei die Urlaubsaison
auch noch nicht begonnen hat.
We say good bye to Fethiye
and follow the road to the south. We stopp at the precious beach of Patara.
The prospecuts don't promisse to much. The long, white beach invites you to
stay a long time. But we have only lunch there. We aim for Kas. We arrive
there at the sundowner.
The next day nothings remains
the sunshine of yesterday. It is gray and rainy. But Mike doesn't care
about. With his bike he explores the near mountains. At the peak of the trip
he is welcomed by hail and ice pellet. On the downhill the weather changed
to fog and storm with 20m range of sight. Only the GPS makes Mike to go on
because the trail isn´t visible for some time now.
This bad weather drops in
onlyshort. Now there is blue sky and sunshine again. Anne Christine can't
hesitate: let's take a ride. Together we make some nice trips around Kas.
The town is at the sea, so you have the uphill first. But it is recompensed
with nice downhills.
Mike choses the abrasive trails. Anne Christine prefers the softer ones.
Kas is a nice, calm town - at the moment. The tourist season didn't start
yet.
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08-03-2008 -
10-03-2008
Nach diesem Horrorerlebnis
studieren wir die Bücher nun etwas genauer und Mike hat sich einen Ruhetag
verdient, bevor wir auf grosse Tour gehen.
Der Lykische Weg ist der erste Fernwanderweg der Türkei. Seit 2000 kann man
sich auf diesen markierten Weg machen. Ein Muss für uns, jedenfalls
teilweise. Wir lesen uns ein und beschliessen, die ersten Etappen sowohl zu
Fuss als auch mit dem MTB zu versuchen. Wobei nur Mike das Rad mitnimmt. Die
grossen Rucksäcke werden gepackt und es geht los.
Der Einstieg ist in Ovacik und führt kurz danach ins Gebirge. Nicht der
Aufstieg, sondern der traumhafte Blick auf die Lagune von Ölüdeniz nimmt
einem den Atem. Die ganze Strecke ist voll von schönen Landschaften und
Ausblicken. Hier ist eindeutig Frühling: kaum ein Baum oder Strauch der
noch nicht blüht. Auch die Schildkröten sind mächtig aktiv. An den drei
Tagen an denen wir unterwegs sind, entdecken wir 17 der putzigen Tierchen.
Dazu kommen noch Eichhörnchen und unzählige Eidechsen. Letztlich finden
wir sogar mehrere Stachelschweinstacheln.
Die erste Etappe ist in Faralya zu Ende. Stilecht schlafen wir unter freiem
Himmel. Dank unserer mollig warmen Schlafsäcke und der eher anstrengenden
Strecke schlafen wir tief und fest.
Am Morgen krähen die
Dorfhähne mit dem Muezzin um die Wette, so dass wir schon früh weiter
kommen. Zum Glück hat Mike das Rad dabei, denn im ganzen Dorf gibt es kein
Brot bzw. schlafen alle noch. Ein paar Kilometer abseits der eigentlichen
Route soll es laut Karte einen kleinen Laden geben. Schnell hingeradelt
angekommen ist dieser allerdings verschlossen. Mike trifft jedoch eine nette
und hilfsbereite Engländerin bei Ihrem morgentlichen Walking, sie macht das
um nicht wie ihre Mutter an Herzinfarkt zu sterben. Sie lebt seit 13 Jahren
dort und weiss wie man Brot beschafft. Die Beiden gehen von Haus zu Haus,
klingeln bei den Dorfbewohnern und fragen ob sie was bekommen können. Jeder
gibt ein paar Scheiben ab und so kehrt Mike mit einer Tüte voller
verschiedener Brote zurück.
Man stelle sich mal einen türkischen Mountainbiker in einem Dorf im
Bayrischen Wald vor, der von Tür zu Tür geht und klingelt um nach Brot zu
fragen.
Nach dem Frühstück, also
Wasser mit Brot, starten wir zur nächsten Etappe. Diese muss den Vergleich
mit der Gestrigen nicht scheuen. Wir wandern an steilen Felswänden entlang,
treffen unterwegs nur selten Einheimische. Stehts ein breites Grinsen im
Gesicht und sichtlich froh, dass sie später mit Ihrem Moped oder Traktor
nach Hause fahren können. Wandern ist hier kein Volkssport.
In Kabak ist die zweite
Etappe laut Wanderführer zu Ende. Wir essen in Mama´s Restaurant gut und
reichlich zu Mittag. Der türkische Kaffee gibt uns den Energieschub, den
wir für die nächsten Stunden brauchen. Denn wir nehmen uns schon heute die
dritte Etappe vor. Es geht stetig bergauf. Bis wir kurz vor Sonnenuntergang
an einer Alm ankommen und dort herzlich auf eine Tasse Tee und Abendessen
eingeladen werden. Der "Gastgrossvater" besteht zudem darauf, dass
wir auf seinem Olivenhain schlafen. Seine zwei Enkelkinder sind ganz
aufgeregt und lassen uns keine Sekunde aus den Augen, zumindest bis der Papa
mit der Ziegenherde heim kehrt und jetzt alle mithelfen die Tiere zu
versorgen. Hier scheint die Welt noch in Ordnung.
Wir liegen zwischen blühenden Kirschbäumen und silberschimmernden
Olivenbäumen und möchten gar nicht schlafen: der Himmel ist voller Sterne
und westlich sieht man die Umrisse der Küste. Traumhaft. Letztendlich
fallen die Augen doch zu.
Heute gehen wir getrennte
Wege. Anne Christine versucht mit öffentlichen Verkehrsmittel zum Auto nach
Ovacik zu kommen. Mike nimmt das Mountainbike um die Trails zu rocken.
Gleich der erste Downhill ist spielerisch, aber doch provokant. Er quert 600
Meter hohe nahezu senkrechte Felswand hinab an den Bilderbuchstrand von
Kabak. Leider auf der anderen Seite, gefühlt genauso steil, wieder hinauf
auf die Piste vor Kabakdorf. Mike pedaliert von 0 auf 800 Meter zu unserem
Rastplatz der ersten Etappe um von dort den Downhill nach Ovacik in Angriff
zu nehmen.
Derweil ist Anne Christine in einem Schulbus voller kichernder Schulkinder
unterwegs und wird an einer Kreuzung im Niemandsland
"rausgeworfen". Wenn sie richtig verstanden hat, kommt dort ein
Bus vorbei, der sie in die richtige Richtung bringen wird. Nach einer
Viertelstunde warten, bestätigt sich das. Gemütlich geht es mit dem
Dolmus, der an jeder zweiten Milchkanne hält, nach Fethiye. Dort heißt es
noch mal umsteigen, um zum Land Cruiser zu gelangen.
Schneller als gedacht ist Anne Christine am Ziel bzw. wieder am Startd.
Wobei es hier noch einen Haken gibt: heute ist Wochenmarkt und das Auto von
Marktständen umzingelt. Ein Umparken ist unmöglich: überall sind Seile
und Planen gespannt. Doch für jede Situation gibt es eine Lösung. In
diesem Fall: starker Wind! Die Planen machen den Paraglidern alle Ehre und
so haben wir frei Fahrt.hrt
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05-03-2008 -
06-03-2008
Hurra hurra die Post ist da!
Und damit auch unser Wanderführer für den Lykischen Weg. Wir lesen uns ein
wenig ein und beschliessen dann, da wir nun auch über brauchbare
Karten verfügen, auf den Baba Dagi, mit knapp 2000m der höchste Berg rund
um Fethiye, zu gehen. Mike nimmt das Rad mit um eine nach Karte
ausgetüftelte Strecke bergab zu versuchen. Leider macht uns ab 1500m der
Schnee wieder erheblich zu schaffen und so heisst es umkehren. Anne macht
sich auf den Weg zurück, während Mike die Höhenmeter auf Trails per Bike,
statt auf Piste per pedes vernichten will.
Es kommt wie es kommen muss: die eingezeichneten Wege auf Mikes Tour
entpuppen sich als Halluzinationen des Kartographen und die Tour wird zur
Tortur: 4h Bikebergabtragen durch und über übelstes Dornengestrüpp in der
Hoffnung auf einen fahrbaren Pfad zu treffen. Doch Fehlanzeige, Mike muss
teilweise sogar die Laufräder ausbauen um durchzukommen, die Beine und Arme
total zerkratzt und mit platten Reifen schafft er es dann doch querfeldein
zurück auf die Piste. Kein Spass das. Schläuche flicken, Dornen aus den
seeigelähnlichen Reifen, Hose, Trikot und Sattel ziehen um die Piste wieder
runterzurollen.
Diese Tour schafft es auf Platz 2 der "Beschissenste Touren Liste"
von Mike - nur noch getopt von der Mutspitz Gratwanderung per Bike bei
Meran.
Finally the letters arrived and with it our hiking guide book for the
Lycian Way. we read a lot and decide to go for the Baba Dagi, the highest
mountain with app. 2000m around Fethiye, because we have some maps now as
well. Mike takes his bike to try some trails he found on the map
unfortunately the snows stops us at 1500m and we need go down again. Mike
would like to do the downhill on trails by bike, instead of walking down the
dirt road.
But the trails shown on the map must be a hallucination of the mapper and
the tour becomes a torture: 4h of carrying the bike down the hill through
thornbushes hoping for a bikeable trail. Nothing, Mike needs to disassemble
the bike to get down, arms and legs scratched and the tires flat he finally
makes it to the dirt road across country. Not funny at all. Fixing the
punctures, pulling out the thorns from tires, pants, trikot and saddle to
roll down the road.
This tour makes it to the second place on Mike´s "worste bike tours
ever list" - just behind the Mutspitz climb near Meran.
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04-03-2008
Den Weg einmal entdeckt,
nutzen wir ihn gleich um heute mal in Fethiye zu schauen ob die Post doch
schon da ist. Aus dem: Mal Eben Kurz wird eine 20km Wanderung mit
anschliessener Rückfahrt per Dolmus nach Ölüdeniz. Leider ist nur ein
Teil der Sendungen angekommen, aber besser als nix. So wissen wir zumindest,
dass die Adresse stimmen muss.
Once finding the trail we
use it to get to Fethiye to have a look if the post has arrived. Expecting a
more or less short walk we count 20km at the end, so we use the Dolmus to
get back to Ölüdeniz. Unfortunately just a part of the delivery arrived,
but thats better than nothing. At least we know that the adress must be
correct.
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03-03-2008
Nachdem die Post mal wieder
trödelt, haben wir eine unserer Radtouren genutzt um den Lykischen Weg,
einen der wenigen Fernwanderwege der Türkei, per Bike zu suchen. Wir fallen
mal wieder auf, da wir Helme tragen. Nach ein wenig Rumfragen entdecken wir
ihn schliesslich: nicht von schlechten Eltern, der Weg braucht den Vergleich
mit feinste Gardaseetrails nicht zu scheuen. Herrliche Ausblicke und
fahrtechnisch anspruchsvolle Abschnitte, auch bergauf. Sollte er auf der
ganzen Länge so sein, dann ist der Lykische Weg ein heisser Tip für
erfahrene Alpencrosser, denen die Crosse im Sommer nicht genug sind.
The post is slow again and
so we use the time to search for the Lykian Way by bike. Asking the locals
helps us to find it finally. The track can be compared with the finest Lago
di Garda trails, hard section also uphills. If the way is like that on its
complete length it´s a superb idea for transalp pros, which dont want to
wait until summer.
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02-03-2008
Regen. Was besonderes, da
dieser bei uns Seltenheitswert hat - im Gegensatz zum Schnee. Heute vermiest
uns das Wetter ausnahmsweise mal Wanderungen und Biken. Stattdessen
Sintflut. Glücklich über unser Riesen-Autozelt werden dann mal die
Büro-Dinge erledigt: Routen festlegen, Briefe an Visazentralen, Botschaften
etc. schreiben, Tagebuch führen, etc. etc.
Es schüttet jedoch derart, dass Mike noch Wassergräben um Auto und Zelt
ziehen muss, obwohl wir schon leicht erhöht stehen. Hoffentlich geht das
nicht noch paar Tage so....
Rain, something special, because it has been very rare not like the snow.
Today the weather makes Bikeing and Hiking not the best choice. We are very
happy about our huge car tent - so we can do the office work: fixing the
routes, writing letters for Visa offices, embassies etc. diary and so on.
But it is raining that heavy that we even need to dig some drainage around
the car and tent, altough we are on a little hill. Hopefully its not going
to rain for some days like that.
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30-02-2008
Es ist 0.30 in der Nacht. Wir
sind die Attraktion im verwaisten Ölüdeniz. Liegt wohl daran, dass wir
campen und ziemlich die ersten Ausländer sind nach den ruhigen
Wintermonaten. Das scheint uns der einzig plausible Grund warum
allnächtlich die Küstenwache bzw. die Jandarma mit
Suchscheinwerfermotorboot durch "unsere" Lagune dröhnt. Jedoch in
dieser Nacht muss die Langeweile überhand genommen haben bei den Jungs, sie
entschliessen sich wohl das Boot mal stehen zu lassen und mit dem
Kastenwagen bei uns vorbeizufahren. Nicht das wir irgendwo im Ghetto campen
würden, was den Arbeitseifer rechtfertigen könnte, wir stehen auf einer
Halbinsel, unser Camp liegt am einzigen Feldweg dorthin. Auf der Landzunge
gibt es nichts als Wald, Wiesen und Ziegen. Aber die Neugier, auf eine nette
Art, zeichnete schon die Griechen aus und gilt ganz besonders für die
Türken. Wir freuen uns darüber auch sehr, man kommt gerne ins Gespräch,
ist immer willkommen usw. Aber nachts um 0.30 in the middle of nowhere???
Wir könnten uns jetzt noch totlachen. Unser Camp ist nämlich das beste
Kino bisher, da der besagte Feldweg direkt hinter unseren Hecktüren einen
Gefälle mit Schotter und Regenrinnen aufweist, dass selbst beim Gehen böse
Ausrutscher zur Folge haben kann.
Lange Rede kurzer Sinn: die Jandarma kommt zwar runter, aber nicht wieder
hoch :)) Wir lassen sie 15 min machen, und stehen dann mal auf um nach dem
rechten zu sehen, was wohl dem Höhergestellten der 2 Beamten ziemlich
peinlich ist. Er postiert sich jedenfalls sehr eindeutig vor der
Kameralinse, jedoch verbietet er uns nicht zu fotografieren. Trotzdem
reichts nur für diesen Schnappschuss - man beachte bitte das eingeschaltene
Blaulicht! Kurzes Palaver und dann ist klar, dass wir sie wohl hochziehen
werden müssen: Schlafkoje eingeklappt und Kastenwagen an die Strippe
genommen, schleppen wir doch tatsächlich die örtliche Ordnungsmacht (immer
mit MP um den Hals...) den Hang hoch.
Für den Spass hat sich das Aufstehen jedenfalls gelohnt...wir sind gespannt
auf die Gesichter, wenn wir mal wieder an der Wache vorbeikommen....;)
We need to give the local
police a tow, which has been patroling around our camp by boat all nights
before. Maybe because of boredom they chose the car for that night at 0.30
am. But they forget about the steep hill on the backside of our camp, they
get down, but do not make it up again. The Turkish are very curious in a
positve way, but that night its a little bit much. So we are the first
tourists this year and came with the own car - which means we are some kind
of attraction at the moment.
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25-02-2008 -
29-02-2008
Fethiye an der
lykischen Küste gelegen. Auf dem Weg dorthin cruisen wir die Küste entlang
und stellen fest, dass unser Kartenmaterial und die nicht vorhandene
Beschilderung selbst eine solche Pillepalle-Strecke zum Abenteuer machen. Es
dauert alles mal wieder viel länger als gedacht und selbst eine Umfrage bei
den ansässigen Bauern ergibt eine 50-50 Chance, dass wir die angedachte
Route finden. So entscheiden wir uns, auch wegen mangelnder Spritreserven,
zurück auf die Hauptstrasse zu fahren und im Eiltempo wieder Zeit
reinzuholen. Wir treffen einen freundlichen Herren, der uns den Weg als
Vorfahrer zeigen will. Leider müssen wir feststellen, dass er noch nichtmal
die eigentlich 30 Min kürzere Strecke zurück kennt, die wir gekommen
waren. Zum ersten mal sind wir ein wenig genervt und beschliessen eine
brauchbare Karte für den Rest der Reise aufzutreiben, da die Worldmap des
GPS Geräts auch gerne mal 3-4km daneben liegt..
Schlussendlich pennen wir auf irgendeinem Hügel im Nirgendwo mit schönen
Blick aufs Meer bei sternklarem Himmel. Erst am nächsten morgen gehts
weiter in das ca 200km entfernte Fethiye. Dort warten wir auf ein paar
Bücher aus D die uns die Eltern postlagernd hierhergeschickt haben, wir
sind gespannt. Zuerst gehts aber mal an den wohl meistfotografierten
Sandstrand mit Traumlagune der Türkei: Ölüdeniz
Es ist nicht zuviel versprochen - wirklich wunderschön und das geilste:
der direkt angeschlossene Retortenort ist komplett verwaist! Alles
geschlossen, ein paar Bauarbeiter, das wars. Wir beginnen die ungewöhnliche
Reisezeit zu lieben. Selbst das Gatter, dass den Weg auf die
gegenüberliegende Halbinsel im Sommer versperrt, ist offen. Also nix wie
hin und Mittagessen gezaubert. Was ein Leben.
Wenns dann schon so schön ist bleibt man auch gleich paar Tage hier. Wir
finden eine sehr schöne Lichtung, die sich hervorragend als Camp eignet.
Bevor wir aber die Zelte aufschlagen noch flugs zurück nach Fethiye
Abendessen besorgen, emails checken und in den Yachthafen schleichen um dort
die mit Teakholz getäfelten Duschen (heiss - logisch) zu benutzen.
Yachthäfen sind toll und so luxuriös :)
Auch Biken und Wandern kommen hier nicht zu kurz, es gibt wieder markierte
Wege, die mit Traumblicken auf das Meer und die umliegenden, mit Schnee
gezuckerten, Berge belohnen. Der strahlend blaue Himmel und die heisse Sonne
tuen ihr übriges.
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22-02-2008 -
24-02-2004
Ephesus die grösste
Stadt der Antike geizt nicht mit prächtig restaurierten Ruinen, ausserdem
ist die Stadt einfach riesig, natürlich gemessen an damaligen
Verhältnissen. Als Schmankerl gibt es antike Münzen, die die Dorfjugendlichen
selbst ausgegraben haben, im 10er Pack im Tausch gegen eine Packung
Zigaretten. Originale Münzen versteht sich ;)
Da wir nachmittags ankommen, gehts allerdings erstmal Schlafplatz suchen und wir
finden einen traumhaften, nicht ganz so vermüllten kilometerlangen
Traumstrand. Also flugs Luftdruck am Cruiser gesenkt und ab durch den Sand,
bis wir garantiert ausser Reichweite der hiesigen 4x4 (ja genau, die mit der
395/35R21 Bereifung) sind, schnell Räder abgeladen und mal kurz zurück zu
den Ruinen und das umzäunte Gelände umradelt. Zum ersten mal seit Wochen
draussen ohne Jacke an, Mike fährt sogar kurz kurz.
Wie das aber mitlerweile zum Standard gehört, verläuft sich der Trail
natürlich auf irgendeinem Acker, in den Traktorrinnen- Kann man aber ganz
gut fahren, ist ja alles trocken. So kommen wir zu einer Obstwiese, wo doch
tatsächlich ein Marmorsarkophag zwischen den Bäumen steht, unglaublich.
Der Besitzer ist aber nicht mehr drin. Etwas weiter finden wir noch antike Marmorbecken, die die Bauern als
Zisternen nutzen usw. Wir sind schon gespannt auf den morgigen Tag im
richtigen Ausgrabungsgelände.
Das Gelände ist dann
schlichtweg zuviel des Guten. An einem Tag wirklich alles anzuschauen, setzt
wohl schlitzförmige Augen und etwas gelbliche Haut vorraus. In wie weit das
dann alles auch aufgenommen werden kann, ist natürlich fraglich. Also
setzen wir Prioritäten, wie man so schön sagt.
Wir sind wiedermal sehr sehr froh nicht zur Hauptsaison hier zu sein, in der
täglich 15.000(!) Menschen durch Ephesus rennen. Allein schon die dazu
nötigen ca. 300 Reisebusse jagen einem Angst ein.
Abends völlig erschlagen am Strand noch Köfte gebruzzelt und
Sonnenuntergang geniessen. Am nächsten Tag wollen wir nach Fethiye: die
Flucht gen Sonne geht weiter.
Ephesus the biggest
ancient city of the world is not staying behind with splendid restored
ruines, besides the city is simply huge, for ancient times. Additional the
young village inhabitants are swapping ancient coins, which they digged out
theirselves, in lots of 10 for cigarettes. Original coins for sure.
Because we are arriving in the afternoon, we start with searching a camp for
the night and find a long and fantastic beach, which is not as rubbished as
normally. Decreasing air pressure on the Land Cruiser and driving through
the sand until getting out of reach of the local 4x4s for sure, unloading
the bikes and getting back to the ruins and riding around the fenced
archeological area. The first time being outside without jacket, Mike is
even riding in shorts and tshirt.
Becoming the new standard the trails end in an acre, but its good to ride in
the tractor tracks. No problem because everything is dry. We reach a fruit
plantation, where a marvel sarkophagus is standing in middle of the trees,
unbelievable. But the owner isn´t still inside. A littte further we find
some marvel basins which the farmers use as wells etc. We are eager to see
the real ruines tomorrow. The
area is simply to much for one day, you need some sort of slitstyle eyes and
a little yellower skin to get through in that time. And how far you can
rember afterwards is a different story. So we priorize, like in old business
days.
Again we are very happy not to be here in the main seasons when 15000 people
squeze through the area. Even the 300 busses necessary to get them here are
scary.
Really wasted we have bbq on the beach with Koefte (Turkish meatballs) and
enjoy the sundowner. Tomorrow we would like to start to Fethiye continuing
the escape to the south.
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20-02-2008 -
21-02-2008
Flucht nach Süden,
wir haben genug vom Schnee, nach einigen Wochen outdoor um die 0°C und viel
Schnee reichts jetzt dann auch. Es lässt sich zwar aushalten, ist aber eher
anstrengend, da alles vor Dreck und Nässe strotzt. Für sowas gibt es
schönere Ziele als das Nordtürkische Flachland. Zudem sind wir nicht
wirklich für Schnee eingerichtet, keine Schneeschuhe, Tourenski schon gar
nicht. Das Auto würde sonst platzen.
Also im Eiltempo weiter gen Süden: erste Station Bursa - hier soll
es schliesslich super Termalquellen geben. Glauben wir auch gerne bei den
astronomischen Eintrittspreisen. Daher nutzen wir den Tag lieber zur
Besichtigung der grünen Moschee in Bursa, diese ist berühmt für Ihre
Verzierungen mit Iznik-Kacheln, natürlich in grün gehalten. Wie es der Zufall
will, treffen wir in der Moschee einen in Bursa ansässigen Teppichhändler,
der sich zunächst charmant als Koranschüler ausgibt. Er führt uns durch
die Moschee und erzählt einige erstaunliche Details, die so sicher in
keinem Reiseführer stehen. Er zeigt uns die Erdbeben-Alarmanlage, die
trickreich in den Hauptbogen integriert ist, die schmalen und steilen
Treppen, die Attentäter bei einem schnellen Überfall auf den Sultan
behindern sollten und organisiert uns den Zutritt zu ansonsten für
Touristen geschlossen Bereiche, in denen die schönsten Verzierungen und
Kacheln gerade restauriert werden. Sehr cool. Seine Einladung zu sich in den
Teppichhandel, ein ca. 200 Jahre altes Lehm/Holzhaus, wirklich wunderschön,
nehmen wir an. Und nach einigen Tees und nach wie vor charmanten
Verhandlungen und Angeboten muss er dann aber einsehen, dass in unserem Auto
kein Platz für Seidenteppiche ist. Trotzdem ein echtes Verkaufstalent der
Mann.
Den nächsten Tag möchten wir das Auto klar machen, schnell ein
Ölwechsel mit viel Erzählen, halb türkisch, halb englisch, was wir denn
machen, wie wir auf so ne Idee kommen etc. Wir lassen uns mit allen, die am Auto
arbeiten (also alle, einschliesslich Chef. Der kümmert sich aber um Fotos, Tee, Prospekte und
Werbegeschenke, der Rest wuselt ums Auto) fotografieren - so wird Ölwechsel
zum vormittagfüllenden Happening. 12l "state of the art" Diesel
15W-40 (nach ca. 10min Beratung hatte sich die Werkstattcrew darauf
geeignigt) wechseln + 4 Löcher in die Motorhaube bohren + mitgebrachte Öse
annieten + 3h mit 5 Mann kostet alles zusammen 60 Lira, das sind ca. 40
Teuros, dazu gibts Scheibenfrostschutz für die Reise als Souvenir. Hier ist
Kunde noch König.
Am frühen Nachmittag starten wir also zum knapp 500km entfernten Ephesus,
eine antike Stadt, die schon 250.000 Einwohner hatte, als Rom noch nicht mal
gegründet war und Athen gerade zum Kuhdorf aufstieg.
Escape to the south, we
like to get rid of the snow, after being outdoor for some weeks around 0°C
and a lot of snow its enough for us now. It´s tolerable but hard,
everything is teeming with wet and muck. For such conditions there are
better destinations as the flat regions of northern Turkey. Additional we
are not really equipped for heavy snow, neither snow shoes nor skis. The car
would burst.
Highspeed further south: first stop Bursa - there are supposed to be super
thermal springs - we really believe that because of the very high admission
charge. So we use the day for visting the green mosque of Bursa, which is
famos for the rich decoration with Iznik-tile, for sure green. By chance we
meet a local carpet dealer, who says of himselve to be a student of the
Koran charming. He guides us through the mosque suprising us with a lot of
details, which can not be found in any travelguide. He shows us the
earthquake detecting system, which is integrated in the main arch tricky,
the narrow and very steep stairs, which made assesination to the praying
sultan more difficult and he arranged our acces to areas not open for
tourists normally, in which the most beautiful tiles are restored at the
moment. Very cool. HIs invitation to his office, a 200 years old house made
of wood and mud, really beautyfull, we accept gladly. But after some teas
and still charming negotiations and offers he needs to accept that we do not
have any space in the car for silk carpets. However a very good salesman.
The next day we check the car, a fast oil change with a lot of storytelling,
half turkish half english, presenting our plans, how we get to this idea
etc. We agree to get fotographed with everyone working on our car (which
means everyone, including the boss. But he is busy with fotographing, making
tea, bringing flyers and presents, the rest of the crew is humming around
the car) - so the oil change becomes an all morning event. 12l state of the
art Diesel engine oil 15W-40 (the workshop crew agreed on that after a 10min
task force meeting) change + drilling four holes into the hood + fixing a
hook on the hood + 3h with 5 guys costs all over all 60 YTL, which are 50$,
plus anti freeze window cleaner as a give away. Here the customer is still
king. We start
to Ephesus, a ancient city, which had 250.000 inhabitants when Rome had not
been founded yet and Athens was a little village, in the early afternoon.
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13-02-2008 -
19-02-2008
Dank Schneegestöbers
fällt das Frühstück aus und wir zuckeln direkt nach Istanbul. Wir
sind schon auf Verkehrsanarchie, wildes Hupen, rücksichtsloses Überholen -
kurz: Krieg auf der Strasse gefasst. Aber kaum etwas davon, mal ein
Überholen auf dem Standstreifen, aber sonst easy going. Unglaublich. Sind
wir wirklich in der richtigen Stadt gelandet? Das GPS & Anne Christine
sind zumindest davon überzeugt. Da gehts auf der Stuttgarter "Stadt
Grand Prix Strecke" dem City-Ring gefährlicher zu.
Wir folgen den Schildern, zuerst Richtung Flughafen um von dort aus, an der
Küste entlang, zum Stadtteil Sultanahmet zu gelangen. Alles ganz entspannt.
Unser Weg bringt uns direkt an der „Blauen Moschee“ und der „Hagia
Sophia“ vorbei. Zwei der fast unzähligen Wahrzeichen der Stadt.
Schön, dass das Hotel, oder besser die "Absteige", so zentral
liegt. Damit steht fest, dass Istanbul zu Fuß erkundet wird. Auch der
Schnee der seit drei Tagen ununterbrochen fällt, kann uns nicht aufhalten.
Wir sind wirklich froh mitlerweile an Schnee und Eis gewöhnt zu sein und
schon geht’s los:
Auf dem „Großen Bazar“ geht es gesittet zu, klar bei dem Wetter.
Der „Topkapi“ Palast mit seinen vielen Ausstellungen ein Muß, zu der
Jahreszeit auch wenig los.
Die „Hagia Sophia“ trotz des riesigen Gerüstes im Inneren: sehr
beeindruckend,
Die „Blaue Moschee“ faszinierend und ohne Käsefussgestank wie im
Sommer. Die Muslime waschen sich die Füsse vorher, leider die Touris nicht.
Der „Galata-Turm“ bietet einen fantastischen Ausblick über Istanbul,
wenn auch der Eintritt fast schon unverschämt ist.
Die „Süleymaniye Moschee“ wegen Renovierung leider geschlossen, die
prächtigste Moschee Istanbuls - d´oh!
Das Valens-Aquädukt von tausenden Autos am Tag durchfahren, daher eher
weniger romantisch.
Die Stadteile Taksim und Karaköy angenehm ruhig.
Der "Dolmabahce-Palast" märchenhaft und mit einem Prunksaal, der
diesen Namen verdient hat.
die Fischer auf der Galatabrücke windfest und sehr erfolgreich, kaum zu
glauben, dass es im Goldenen Horn noch Fische hat.
die Fußgängerzone „Istiklal Caddesi“ sehr lebhaft,
....
Eine aufregende Stadt, an die wir uns gerne erinnern werden! Auch an die Art
wie hier Eisbildung verhindert wird: mit WC-Steinen. Die ganze Straße
riecht danach...aber auch diese Hardcore-Massnahme kann nichts daran
ändern, dass in Istanbul ohne Schneeketten nix mehr geht...mit aber meist
auch nicht.
Because of the heavy snow falls we start w/o
breakfast, we cruise to Istanbul directly. Prepared for anarchical traffic,
wild honking, rude overtaking - long story short: war on the street. But
almost nothing, few overtaking on the emergency line, that´s it.
Unbelievable. Are we really in the right city? According to GPS and Anne
Christine we should be. The "city grand prix circuit" of Stuttgart
- the city ring is more dangerous.
We follow the signs to airport to get to the road along the coast leading to
Sultanahmet. Totally relaxed. Our way passes directly by the Blue Mosque and
the Hagia Sophia. Two of the countless sights of the city.
It´s nice that the Hotel, frankly flophouse, is located central. So it´s
clear that we will discover the city by foot. Even the snowfalls continuing
for 3 days now can´t stop us. We are really happy to be used to such
conditions in the meanwhile - let´s go:
in the "Great
Bazar" easy going because of the weather.
the "Topkapi Palace" with its great amount of exhibitions a must,
in this time of the year deserted.
the "Hagia Sophia" despite a huge scaffolding in its center - very
impressive.
the "Blue Mosque" fascinating and w/o smelly feet atmosphere like
summers. The muslims wash their feet before entering - the tourists does
not.
the "Galata Tower" offers a fantastic view over Istanbul, despite
the admission.
the "Süleymaniye Mosque" closed for renovation, the most
beautiful mosque of Istanbul - d´oh!
the "Valens Aquaedukt" passed by thousands of cars per day, not
that romantic.
the districts Taksim and Karaköy pleasant quite.
the "Dolmabahce Palace" with its fabulous ceremonial room wich is
really earning this name.
the fishermen on the the "Galatabridge" windproof and very
succesful, unbelievable that there are still fishes in the Golden Horn
the pedestrian zone "Istiklal Caddesi" very crowed...
An exciting city which we will remember very positve! Also to remember is
the way how the people de-ice the road: with toilet deodorizers. The whole
City is smelling, but even this hardcore measure can´t change the fact that
it is imperative: "rien ne va plus" w/o snow chains but also with
in Istanbul.
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12-02-2008
Heute heißt es Abschied
nehmen von der EU
und ab in die Türkei. Zuvor geht es noch ins Evros-Delta – das
Paradies für Zugvögel aus dem Norden, die hier den Winter verbringen. Als
wir dort sind, können wir allerdings nicht verstehen, warum sie nicht wie
andere Vögel in Afrika überwintern: es ist eisig kalt, der Wind schneidet
einem ins Gesicht und es ist einfach nur lebensfeindlich. Trotzdem überwinden
wir uns, packen Fotoapparat & Fernglas ein, vermummen uns und wandern
dann eine Stunde durch das Delta. Schade, dass wir nur Flamingos, Schwäne,
Enten und Möwen erkennen. Ornithologen hätten sicherlich mehr entdeckt.
Weiter geht es Richtung Ipsala – dem Grenzübergang Griechenland-Türkei.
Die Autobahn dorthin ist wie leergefegt. Ein gutes oder schlechtes Zeichen??
An der Grenze steht eine handvoll LKW’s und ein verrosteter Lieferwagen
mit Böblinger Kennzeichen. Alles verläuft reibungslos und wir wünschen
uns, dass das bei allen kommenden Grenzen so ist.
Kaum in der Türkei angekommen hat es, so weit man sieht, Schnee. Teilweise
nur Schneefelder, aber immer öfter auch geschlossene Schneedecke. Trotzdem
suchen wir einen Schlafplatz im Freien. Was sich nicht so einfach gestaltet
wie zuvor in Griechenland. Es gibt wenig Abzweigungen von der Hauptstraße
weg und wenn wir dann doch einen Feldweg finden, entpuppt sich dieser als
„See“ bzw. die Felder links und rechts davon. So kommt es auch, dass wir
auf einmal bis über die Naben im Matsch versinken. Der ist nämlich unter
dem Schnee. Alle vier Räder drehen schön gleichmässig durch und der
Cruiser rutscht quer zu Fahrtrichtung an einer leichten Steigung in den
frisch gepflügten Acker. Vorsichtiges Vor und Zurück hilft nix, wir kommen
nur mit brachialer Gewalt und ohne Rücksicht auf freilaufende Zaunpfosten
den Hügel wieder hoch - rückwärts. Umdrehen wäre wohl die falsche Wahl
gewesen. Glück gehabt, das Auto sah entsprechend aus...
Unser Schlafplatz ist dann an einer Tankstelle – ohne Matsch. Dafür mit
Schnee am nächsten Tag.
Today we leave the EU and
enter Turkey. On the way we visit the Evros delta - a paradise for birds
from the north, which spend the winter here. Arriving there we can not
understand why they do not go further like other birds to Africa: it´s
really cold, the wind is freezing our faces and it is somehow hostile.
However we outdo ourselfes, pack the foto stuff and the binoculars, wrap up
warm and hike one hour through the delta. It´s a pitty that we can only
find flamingos, swans, ducks and some seagulls. There are a lot more!
We proceed to Ipsala the border town Greece-Türkey. The highway is deserted
- a good or a bad sign?
Some trucks and a rusted van with a license from Böblingen (close to our
home). Everything flows smooth and we hope that this is the same for all
oncoming borders.
Just entering Turkey there is snow everywhere. First only some snowfields
later on a closed snow cover, nevertheless we are looking for a open air
campsite. But this is not as easy as in Greece. There are only few branch
offs away from the main street and if it turns out to be a marsh or the
fields beside the track at least. Thats why we get stucked, the wheels in
the marsh to the hubs. All four wheels spinning our landcruiser slides
sidewards into the fresh plowed acre. Gentle for- and backwards does not
help here, so we use brute force regardless of fence posts to get up the
hill - driving backwards. To turn the car was not really an option. So we
are lucky to get out of this.
We decide to sleep at a fuel station wtihout marsh but snow next morning.
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