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    13-06-2009 - 15-06-2009

Fahrt durchs Altiplano Richtung Iquique/Chile

Nachdem wir siegessicher mit einem quasi neuen Auto Cochabamba verlassen haben, ereilt uns natuerlich Murphys Law: auf Schlafplatzsuche fahren wir einen Platten, Anne Christine kocht, waehrend Mike in der untergehenden Sonne das Ersatzrad montiert. Selber flicken fehlt uns die Lust, wir laden das platte Rad auf den Dachtraeger und lassens an der naechsten Gomeria machen.
In Oruro tanken wir nochmals voll fuer die Fahrt ueber die Hochebene nach Chile, an einem Traumschlafplatz mit herrlichem Blick auf einen Salar, verbringen wir die eiskalte Nacht. Das Auto laeuft nach der Ueberholung an wie eine eins, selbst bei interstellaren Temperaturen. Dummerweise ist das dem bolivianischen Diesel egal: nach 2-3km Fahrt ruckelt das Auto und geht aus, der Diesel ist versulzt und geht nicht mehr durch den Intankfilter. Wir haben schlicht vergessen Benzin zuzutanken um das zu vermeiden, saubloed.

Naja, beide Campingkocher raus und unter den Tank gestellt, nach 1h ist der Diesel warm genug und wir koennen weiter. Die folgenden Bolivianische Grenze ist wiederum ein Highlight: wie schon bei der Einreise gibt es keinerlei Beschilderung, die Huetten der Beamten liegen weit verstreut, letztlich gelingt es uns aber offiziell auszureisen. Chile das gewohnt preussische Bild: Parkplaetze ausgeschilder, Bueros ordentlich nebeneinander und beschildert, faehige Beamte und zack, sind wir wieder in Chile.

weiter gehts in Chile
     




  01-05-2009 - 13-06-2009

Cochabamba

In CBB haben wir eine sehr nette Einladung von Matthias aus dem Land Cruiser Forum erhalten. Normalerweise versuesst Matthias Couchsurfern den Aufenthalt in CBB, doch die internationale Cruisercommunity geniesst natuerlich absoluten Vorrang :)
Matthias lebt schon einige Jahre in der Stadt und kennt die besten Werkstaetten und Ersatzteillaeden, was uns das Leben natuerlich sehr sehr einfach macht. So beschliessen wir unserem Toyo eine kleine Frischzellenkur zu goennen und nehmen uns sehr viel vor. Die letzten 16 Monate Schlechtwegreise hat deutliche Spuren hinterlassen, ausserdem steht der grosse Service an.
Am Antriebsstrang erneuern wir ein Kardanflanschlager am Vorderachsdifferential tauschen alle Dichtungen und stellen das Lagerspiel nach. Nebenbei sprengen wie die hinteren Federpakete ein wenig auf, lassen die letzten verbliebenen Rostlstellen flicken, dichten die Tueren mit Folie, bringen einen Getrieboelniveauausgleich an, erneuern die Lima-Kohlen, tauschen alle Öle und Flüssigkeiten, montieren neue Bremsscheiben und Beläge, ueberholen die Bremstrommeln und montieren neue Backen, erneuern den  Unterbodenschutz, installieren einen Diebstahlschutz mittels Blockierung der Dieselzufuhr, neue Oelschlaeuche fuer die Unterdruckpumpe, neue Scheinwerfereinsaetze, installieren eine 4. Batterie, ein Unterfahrschutz fuers VTG wird angebracht, etliche Halter fuer die Bikes und Solarpanel werden gebogen, unsere Dachboxen machen wir flacher, das Auto streichen wir Verde Musgo matt, das Fotoequipment wird besser verstaut, eine neue Wasserpumpe kommt rein usw usw. volles Program also.

Das Auto steht nach dieser Kur besser da als jemals auf der Reise zuvor, die nächsten 2-3 Jahre sollte nun nix mehr zu machen sein.

Auch die Probefahrt in die Berge oberhalb Cochabambas verlaeuft erfolgreich, so dass wir siegessicher Richtung Chile aufbrechen.

Good bye Cochabamba

     




  28-04-2009 - 30-04-2009

Potosi + Sucre

Potosi ist die Silberhaupstadt Suedamerikas, die spanische Krone gruendete ihre Macht auf die Unmengen Edelmetall, die hier aus dem Cerro Rico geholt wurden. 400.000t Silber allein.
Wir holen aber erstmal Unmengen Diesel: an der Grenzen haetten wir als Touristen umgerechnet 1 Euro/Liter bezahlen muessen, darum sind wir auf dem letzten Tropfen chilenischen Diesels nach Potosi gerollt. 142 Liter passen rein.

Die Muenzen wurden in der Casa Moneda hergestellt, das heute ein Museum und die Hauptsehenswuerdigkeit der Stadt ist. Unser timing ist wie immer perfekt, wir kommen grade noch rechtzeitig vor der Mittagspause. Neben unzaehligen Maschinen und Werkzeugen zur Geldherstellung gibt es auch etliche Kunstgegenstände, Mineralien und sogar einige Archaeologische Exponate. Darunter auch mumifizierte Kinderleichnahme, nichts fuer schwache Nerven. Da ansonsten in Potosi nicht viel los ist, gehts direkt weiter nach Sucre.

Sucre: die Landeshaupstadt, heute nicht mehr Regierungssitz, sondern nur noch Justizhauptstadt. Trotzdem eine der schoensten Staedte, die wir seit langem besuchen. Viele aeltere Kolonialgebäude, geweisste Haeusser, nette Maerkte und saubere Strassen lassen einen fast die Armut Boliviens vergessen. In einem der besten Hotels der Stadt, dem Kolpinghaus, kommen wir auf dem Parkplatz unter: endlich heisse Luxusdusche!! Wir kommen auch gerade rechtzeitig zum Generalstreik in Sucre - die Stadt ist so gut wie ausgestorben, alle Museen, Laeden, Kaffees usw haben geschlossen. Super.  So bleiben wir eine Nacht laenger als geplant, da natuerlich auch die Strassen gesperrt sind.
Tags darauf dann das volle Kulturprogramm: die Casa Libertad und das indigene Museen. In der Casa Libertad finden sich etliche Exponate zur Historie Boliviens, insbesondere zum Unabhaengigkeitskrieg und allen folgenden politischen Highlights. Bolivien hat einen beachtlichen Praesidentenverschleiss.
Das indigene Museum ist absolut hervorragend. Man lernt sehr viel ueber die Geschichte der Indianer, deren Braeuche und Denkweisen. Insbesondere die Webstuecke und Musik sind weit mehr als Zierde und Zeitvertreib. Nach dem Museumsmarathon goennen wir uns erstmal paar Nussecken in der German Bakery, sehr lecker.

Frisch gestaerkt treten wir die Fahrt nach Cochabamba an.
     






  24-04-2009 - 27-04-2009

Altiplano + Salar de Uyuni


Laenderwechsel: wir fahren von San Pedro nach Bolivien! Direkt ins beruehmte Altiplano. Verdammt hoch und verdammt kalt soll es sein, aber auch wunderschoen, wir sind gespannt. Das Bolivianische Grenzgebäude ist mehr eine Lehmhuette, die Beamten im Inuit-Style dick eingepackt. Es ist bereit tagsueber maechtig kuehl hier.
Unsere erste Tat in Bolivien ist erstmal zahlen: fuer das Visa. Leider hatte uns niemand vorgewarnt und so haben wir natuerlich keinen einzigen Boliviano getauscht. Zu sehr schlechtem Kurs bezahlen wir dann eben in Chilenischen Peso. Keine 5km weiter das selbe Spiel noch einmal, diesmal fuer den Nationalpark, wir feilschen etwas laenger und bekommen so einen besseren Wechselkurs. Leicht genervt treten wir also die Faht Richtung Salar de Uyuni durch das Altiplano an, zeuerst mal Richtung Zoll, da dieser einige km weiter sein soll. Bereits die Laguna Verde gibt uns einen bezaubernden Vorgeschmack auf die kommende Landschaft: tuerkisgruenes Wasser vor karger Hochebene mit ein paar erloschenen Vulkanen. Ganz ähnlich dem Paso San Francisco in Chile. Wellblechpiste wird fuer die nächsten paar hundert km unser staendiger Begleiter sein. Mal in schlechtem Zustand und mal in sehr sehr schlechtem. Teilweise ist es wieder wesentlich einfacher offroad durch den Sand zu pfluegen. Wir ueberholen noch zwei Radreisende, arme Schweine, bei dem Wind und der tiefen Strasse.

Souveraen verpassen wir das Zollgebaeude, weil wir einmal falsch abbiegen und bemercken den Fehler erst an der traumhaften Laguna Colorada. Also nochmal 40km zurueck. Gerade noch vor Sonnenuntergang kommen wir wieder an der Laguna, unserem heutigen Tagesziel, an. Die Nacht hat deutlich unter -10 Grad und es bildet sich eine Eisschicht im Auto, die Flamingos tummeln sich ausschliessich an den warme Quellen. So schlafen wir erstmal aus, bis die Sonne das Auto waermt. Haette auch fast geklappt, doch leider macht uns der auffrischende Wind einen Strich durch die warmen Gedanken. Halb erfroren steigen wir nach dem Fruehstueck schnell ins Auto und es springt tatsaechlich auch an. Mike hat in San Pedro nach dem Fiasko am Ojos del Salado noch 10l Super in den Diesel gekippt. Das erleichtert die Sache enorm.

Das Altiplano haelt was es verspricht: etliche traumhafte Lagunen, kleine Salare, bizarre Felsformationen, viele Flamincos und Vulkane saeumen unseren Weg. Dank einiger Einheimischer finden wir auch die Abkürzung zum Salar de Uyuni, doch die Piste hat es in sich: heftig ausgewaschen. So kommen wir recht langsam voran und stehen dann doch urplötzlich auf einem Salar, der leider nicht auf der Karte eingezeichnet ist. Entlang einer Bahnlinie kommen wir durch einen Militärstützpunkt am Arsch der Welt. Grob die Richtung haltend finden wir tatsächlich wieder die richtige Strasse um uns einige km später, kurz vor dem Salar de Uyuni, zu verfahren. Wir beschliessen nicht weiter zu suchen und die Nacht an einem kleinen Bach zu verbringen. Morgens wecken uns die Lamas und wir finden tatsächlich jemanden, der uns den Weg richtig beschreibt: wir sind auf dem Salar de Uyuni!

Weiss, weiss und salzig. Ein surrealer Anblick. Surreal ist auch, das man topfeben kreuz und quer auf dem Salar rumfahren kann. Quasi wie per Boot auf dem Meer, nicht umsonst heissen die Landfetzen in dem Salar auch Inseln. So erreichen wir unser Ziel fuer die Nacht recht frueh: die Fischinsel mitten im Salar. Mike nutzt die Zeit um eine Runde per Bike auf dem Salar zu drehen. Der Sonnenuntergang ist schlicht unglaublich und in der Daemmerung erhellen immer wieder Blitze eines weit entfernten Gewitters den Salar, ein unglaubliches Schauspiel. Mit breitem Grinsen machen wir uns morgens auf den Weg Richtung Cochabamba, via Potosi und Sucre, der Hauptstadt Boliviens.