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Fazit Pakistan

Es fällt uns so schwer wie nie ein Fazit zu ziehen nach diesem Land. Zu gross sind die Gegensätze. 

Vorab war es sicher ein sehr sehr sehr sehr grosser Fehler im Sommer hierher zu kommen. Schier unglaubliche Hitze empfing uns - das Auto ist geschmolzen, 54°C im Innenraum. So etwas haben wir noch nicht erlebt. Die Wüste Belutschistans ist sicher ein landschaftliches Highlight - im Winter. An Radfahren war keine Sekunde zu denken. Zu heiss, zu gefährlich ist der Südwesten. 80% des in Europa konsumierten Marihuana gehen dort durch. Als wir ankamen hat die Afghanische Polizei 235.000 kg Dope sichergestellt - auf einmal.
Drogenkriege, Entführungen, Flüchtlinge sind die Folge. Die Infrastruktur ist vielerorten kollabiert, Abwässer laufen über die Strasse, Müll türmt sich meterhoch. Karachi produziert 8.500.000 kg Müll pro Tag (!!!).

Die westlichen Stammesgebiete weiter nördlich sind Talibanhochburg, hier stehen die Koranschulen, hier werden die Waffen für Afghanistan produziert, hier fliegen amerikanische Drohnen Bombenangriffe, von dort kommen die "Suicid Bomber", hier tragen Frauen Burka - falls man welche sieht. Auch wenn offiziell alles schöngeredet wird. Für Touristen absolutes Sperrgebiet.
Einzige Peshawar kann besucht werden, davon haben wir abgesehen, nachdem dort 25 christliche Pakistani von islamischen Fundamentalisten entführt wurden.

Der Osten südlich von Lahore ächzt, anders als Belutschistan, unter schwüler Hitze. Die Luft ist zum Schneiden dick - auch dank des unglaublichen Smogs. Multan liegt hier klar auf Platz 1 unserer schrecklichste Plätze der Erde Hitliste. Tote Ratten in den Strassen, bestialischer Gestank, Müllberge, Verkehrskollaps. Eine Stadt zum Abgewöhnen.

Lahore haben wir nicht besucht, ebenfalls zu heiss für uns, was wir bedauern. 

Islamabad ist nicht Pakistan, sagen unisono alle Traveller. Quadratisch angeordnet in bester Sim City Manier. Kommt man overland aus dem Süden eine wahre Wohltat diese Stadt. Man bekommt alles, wenn auch in mittelmässiger Qualität, aber vor allem Essen: Pizza, Nusskranz, Schokotorte, frische Fruchtshakes, Trinkwasser aus der Leitung und der Hammer: METRO Supermarkt, wir sind jetzt offiziell Metro Pakistan Kunden mit Plastikausweis. 
Man bekommt aber auch Angst: Demos, Bomben, Schlägereien. Islamabad ist die Arena der Fundamentalisten, hier werden sie wahrgenommen bzw. sorgen dafür. Jeden Tag Menschenaufläufe, etc. Unglaubliche Polizeipräsenz. Jedes gute Hotel gesichert, wie eine Botschaft. Bedrückend. 

Der Norden: Hindukush, Karakorum und Himalaya treffen hier aufeinander. Entsprechend ist die Landschaft: herrlich und mächtig. Die 8000er trohnen in atemberaubender Kulisse. Die Natur ist hier eindeutig der Herr im Haus. Jeder qm Boden wird bestellt, Ackerland ist rar, mit unglaublichen Aufwand. Die Menschen arbeiten hart, so hart, dass sich selbst die Frauen selbstbewusst ohne Schleier präsentieren - hier kann sich keiner erlauben, jemanden der arbeitsfähig ist, einzusperren. Eine Wohltat Frauen sich frei bewegen und arbeiten zu sehen. Die Menschen sind, wie die Belutschen, unglaublich gastfreundlich. Und sie lachen. Kein Witz: in manchen Dörfern im Süden haben wir nie jemanden lachen sehen. Beängstigend.
Ganz besonders Hunza und Pasu haben es uns angetan, wohl mit die schönsten und angenehmsten Städtchen im Norden des Landes.

Der Nordosten: Skardu bzw. Industal, Heimat der Masherbrum, Gasherbrum und des K2. Zusammen mit Hunza für uns der einzige Grund evtl. noch einmal nach Pakistan zu reisen: Wir konnten nicht hin - Mike ging es zu schlecht und wir haben Arbeit in Ladakh-Nordindien gefunden, dazu treffen wir einen Freund dort. Grund genug schnellstmöglich dorthin zu reisen.

Insgesamt ist die Stimmung in Pakistan, ausser im Norden, bedrückend. Die Menschen lachen selten und wenn, dann sieht man meist nur Männer. Die Armut ist enorm und die Leute sind spürbar unzufrieden und unglücklich. Das färbt ab. Nie haben wir so wenige Fotos gemacht, noch nie waren wir so erleichtert ein Land zu verlassen. Welche Rolle dabei unsere Krankenheiten, bedingt durch nicht vorhandene Hygiene, spielen, sei mal dahingestellt. Auch die Pakistanische Kultur muss man Suchen, zu dominant sind Pepsi, Sony, Toyota und wie sie alle heissen.
Als wir in Indien ankamen und überall die bunten Gewänder und grinsenden, fröhlichen Menschen gesehen haben, waren wir glücklich und erleichtert wie lange nicht. Sogar ein Dorf ohne Werbung eines Softdrink Giganten konnten wir am ersten Tag entdecken.
An Pakistan werden wir noch lange denken und viel grübeln müssen....alleine schon ob es fair ist, so über ein Land zu schreiben, dass man in der falschen Jahreszeit besucht.

05-07-2008 - 10-07-2008

Islamabad + Waga

Bei unserem Zwischenstop, auf halber Strecke nach Islamabd, in Besham lernen wir das andere Pakistan kennen: das der Reichen.
Zwei industriellen Pärchen laden uns zum Abendessen ein. Die Frauen tragen Shorts, Trägertop und keinen Schleier. Unfassbar - nachdem wir durch Dörfer gefahren sind, in denen keine einzige Frau, auch nicht mit Burka, zu sehen war. Das islamische Recht erlaubt den Männern die Frauen im Haus "einzusperren".
Die vier haben dann auch noch Unmengen an Alkohol dabei, den bekommen eigentlich nur Touristen in teuren Hotels. Die Frauen trinken natürlich mit - im Hotelgarten. Klar, dass die Hotelangestellten damit deutlich überfordert sind. Nach 5 Wochen Pakistan auch für uns eine komische Situation, obwohl sowas doch normal sein sollte.
Was unsere Gastgeber vom ländlichen, religiösen Pakistan halten, machen Sie uns dann auch klar. Als wir ihnen von der Tierwelt Afrikas erzählen, entgegnet einer, dass es auch in Pakistan viele Tiere gäbe: "sie stehen in den Dörfern am Strassenrand und gaffen uns an..."  
Besser kann man Fremde die religiösen und sozialen Spannungen in diesem Land nicht vor Augen führen.

Zurück in Islamabad beziehen wir wieder Quartier auf dem Campingplatz, doch bereits in der zweiten Nacht kommt Mikes Durchfall in ungeahnter Intensität zurück, zum 4. mal in 6 Wochen. 
Am morgen gehts ins Krankenhaus, der Flüssigkeitsverlust ist zu gross: 1l oben rein - 1,5l unten raus, in etwa. Im Krankenhaus stellt sich heraus, dass Mike bereits 7kg unter Reisestartgewicht liegt, in den nächsten 2Tagen werden daraus 9kg. 
Doch erstmal gibts Antibiotika und was gegen Amöben intravenös, ebenso Kochsalzlösung und Vitamine. Danach gehts Mike erstmal besser. Wir gehen ins klimatisierte Hotel, um Schwitzen zu vermeiden und zu ruhen. Die Tabletten legen ihn nach Einnahme erstmal 1-2h flach. Der erste Versuch zu Essen geht gründlich daneben: sich zu übergeben, während man auf der Schüssel sitzt, ist nicht so einfach.
Mike vegetiert weitere 2 Tage im Hotel vor sich hin, bis sich endlich Besserung einstellt. Klar, ist ja nix mehr drin. Nach insgesamt 4 Tagen ohne Essen, gibts Schonkost: 2 Scheiben trocken Toast - Yipieh! Und siehe da, es bleibt drin. 
Wer abnehmen möchte, dem sei ein Pakistan Urlaub angeraten. 

In dieser Zeit brechen sich alllerdings die o.g. Spannungen Bahn: 8 Bombenanschläge in 2 Tagen in Pakistan, einer davon 800m von uns entfernt. Wir wollen weg, so schnell wie möglich.

Auf gehts nach Waga an die indisch-pakistanische Grenze. Wir bestaunen des abends noch die "Border closing ceremony", diese sei jedem empfohlen. Die Grenzsoldaten versuchen sich gegenseitig an Uniform, Stiefelstampfen, bösem Blick und Drill zu übertreffen - ein Riesenspass für Zuschauer. Die extra gebauten Tribünen sprechen Bände. So entschädigt uns Pakistan in den letzten 2 Tagen doch noch ein wenig für das Durchlittene.

In Besham our place for the night half way back to Islamabad, we learn a lot about the other Pakistan, that of the rich people. Two couples running some factories and hotels invite us for dinner. The women wear shorts, tank tops and no scarf. Unbelievable after crossing villages without seeing any women in public. The islamic law allows the man to "arrest" their women at home.
The two couples also have a lot of alcohol with them, something which is officially only for tourists. The women drink with us in the public hotel garden. Its pretty clear that this is too much for the hotel employees. After 6 weeks Iran and 5 weeks Pakistan also a strange situation, though it should be normal, for us.
One comment shows all the tensions in the Pakistani society. When we tell them about our Africa trip and the beautiful wildlife they mention: "Pakistan has also a lot of animals, they are standing beside the road staring at us when we drive through the villages..."
There is no better way to explain the social and religious tension in Pakistan.

Back in Islamabad we stay again on the tourist camp site, but in the second night Mikes diarrhoe return more worse than ever. The 4th time in 6 weeks.
In the morning we go to hospital, the loss of water is to high and in the hospital it turns out that Mike has lost 7kg since the start of our trip, and the next two days it become 9kg.
He gets antibiotics, something against amoebs, water and vitamins injected. After that we decide to go in an air conditioned hotel to avoid sweatening and to get some rest. The tablets he needs to take, kills him for 1-2h. The first try to eat, goes very wrong, sitting on the toilette while vormitting isn´t really funny.
After 2 days of laying in the hotel bed, it gets better - there is nothing left which can come out of the body. After eating nothing for 4 days, Mike tries 2 slices of plain toast - yipieh. We are so happy that they even stay inside.

While we stay in the hotel outside the tensions make their way to 8 suicide bombings in 2 days in Pakistan. One was just 800m away from our place. We want to leave.

So we drive the next day to Waga the pakistani border station. In the evening we enjoy the border closing ceremony. Which is really worth to spend a night there. Great fun when the soldiers try to be tougher, more powerful and harder than their opponents on the other border side.
So Pakistan rewards us for the bad experiences in our last days.

30-06-2008 - 04-06-2008

Nanga Parbat - Astor Valley

Auf dem Weg nach Indien besuchen wir das Astor Valley auf der Südseite des Nanga Parbat. Ein Zwischenstop am Rama See (keine Sorge: der heisst nur so) entführt uns in eine andere Welt: Nadelwälder, Nebel, kühle Temperaturen und ein PTDC Hotel im Stile einer schweizer Bergütte. Wir trauen unseren Augen nicht - hier in Pakistan.
Wir können wiederum auf dem Parkplatz campen, entschliessen uns aber das Abendessen im Hotel einzunehmen. Sauteur (4 Euro für beide) aber man darf sich ja auch mal was gönnen. Wir schlafen wunderbar und wollen Tags darauf den See erwandern, leider macht uns der heftige Regen mächtig nass und einen Strich durch die Rechnung.
Macht nix. Schliesslich wartet der "Killermountain" auf uns, besser gesagt das Basislager und ein Stück weiter. Was der Travelguide eigentlich als 3 Tagesmarsch empfiehlt, machen wir doch glatt an einem und werden mit einem Camp direkt unterhalb der Südwand "Rupal Face" des Nanga Parbat und klarster Sicht belohnt.
Leider wurden wir von der Polizei verpflichtet einen Guide oder Porter zu nehmen, wegen der Sicherheit. Nach langer Diskusion entscheiden wir uns für den Porter und packen die komplette Fotoausrüstung ein - schliesslich soll ein Porter 25kg tragen können, so sind die Regeln. Nach ca. 2km mietet sich unser Träger aber dann doch lieber einen Esel...unfassbar.
Wir geniessen die Tage, sind aber überrascht, wie viele Menschen selbst 2 Tagesmärsche entfernt von der Strasse leben. Von Einsamkeit keine Spur.
Zurück geht es wieder nach Gilgit

On the way to India we visit the Astor Valley on the south side of Nanga Parbat. A break at the lake Rama takes us to another world: pine forests, fog, cool temperatures and a PTDC Hotel as a copy of Swiss mountain huts. It´s unbelievable here in Pakistan.
We are allowed to sleep on the parking again, but take the dinner in the hotel. Really expensive (6 US Dollars for us both) but we want to enjoy ourselves this evening. We sleep well and plan to hike to the lake the next day. But the rain stops our enthusiasm and we decide to go to the Nanga Parbat directly. 
We make the three day trek to the basecamp in one day and get rewarded with a beautiful view on the "Rupal Face" from our campsite. Unfortunately the local police force us to take a porter for our security. Not very happy about that we decided to make the best out of it and take all our photo equipment with us - according to the rules a porter carries 25kg. But after 2km he rent a donkey for his big bag. Anoying.
Despite that we enjoy the trek, but we are suprised how many people are living even two days walking distance away from the next road.
The way back we stop again in Gilgit

22-06-2008 - 26-06-2008

Hunza (Karimabad)

Auf der Rückfahrt vom Kunjerab präsentiert sich der Karakorum völlig wolkenfrei. Erst jetzt entdecken wir was uns auf der Anfahrt in den Wolken verborgen war: unglaubliche Bergwelt. Die Eisriesen glitzern in der Sonne um die Wette. Nach kurierter Reisekrankheit fühlt Mike sich nun wohl genug um mit Trekking und so einer Art Höhentraining für unseren Himalaya-Sommer zu beginnen. Dazu haben wir uns das Örtchen Karimabad alias Hunza alias Baltit ausgesucht. Der über 7000m hohe Berg Ultar trohnt direkt über dem 800 Jahre alten Fort über dem Dorf. Eine senkrechte Wand die mehr Tote als Bezwinger hervorgebracht hat. So gut wie niemand versucht sich heute noch an diesem Berg - um mehr lebensmüde Bergsteiger herauszufordern, fehlen ihm wohl die letzten paar hundert Meter zur 8 an erster Stelle.
Hunza ist sehr auf Touristen eingestellt: wir treffen Miguel unseren Spanier, den wir im Iran kennengelernt haben wieder. Er wurde dort für 5 Tage in den Knast gesteckt, weil er sich mit Iranerinnen zu hause getroffen hat: das ist verboten! Mit nur 5 Tagen kam er noch glimpflich weg - das können auch mal 2 Jahre werden. Aber Miguel erinnert sich noch, trotz seiner mitlerweile 6 Jahre dauernden Reise, dass er letztes mal hier in Hunza kein Zimmer bekommen hat: zu voll.
Den Taliban, der Achse des Bösen und den westlichen Medien verdanken wir hier eine idyllische Ruhe - von Massenansturm keine Spur. Danke BBC und RTL für die niedrigen Preise. Logisch, dass alle Einheimischen Al Jazeera schauen, bevorzugen wir mitlerweile auch.
Selbst ESPN gibt es hier und ESPN überträgt die EM2008 live - das Halbfinale ist gesichert, denken wir.
Zunächst dürfen wir jedoch KOSTENLOS auf dem Parkplatz des Government Resthouse campen - das erste mal, dass wir hier was umsonst bekommen. Volltreffer. Sogar ein Zimmer wird uns aufgeschlossen, in dem wir Duschen und die Toilette nutzen können. Den Ruf die gastfreundlichsten Menschen Pakistans zu sein, haben sich die Hunza redlich verdient und sie machen ihm Ehre.
Sogar eine epische Lawine am Rakaposhi, der Gegenüber des Ultar, haben sie für uns abgelassen: ca. 4500 Höhenmeter rauscht eine unfassbar riesige weisse Wolke zu Tale: ein Schauspiel sondergleichen. Gott sei Dank gibt es dort keine Siedlungen. Dieses Monster hätte alles ausradiert. Diese Berge können Menschleben mit einem Wimpernschlag vernichten, als wäre nichts gewesen. Wir haben grossen Respekt.
So verbringen wir die Tage bis zum Spiel mit Trekken, wobei die Routen aufgrund der Steilheit des Geländes auch gut an die Anfängerwand von Kletterhallen passen würden. Besonders abgefahren sind die oft nur cm breiten Wasserkanäle, die zur Verteilung des Gletscherwassers dienen und in den senkrechten Fels gehauen wurden - hunderte Meter über dem tosenden Fluss balancieren wir zurück Richtung Hunza auf lose aufeinander gelegten Steinen über die Trails. Den Hinweg erkletterten wir durch die Schlucht. Die Idee hier zu Biken erhält allerdings einen erheblichen Dämpfer, als wir das letzte Stück sehen: schätzungsweise eine 3- die nackte Felswand hoch und zwar 300m. Das Risiko ist zu gross.
So belassen wir es bei weniger exponierten, aber dafür umso spassiger zu fahrenden Wegen, die überall die Berghänge säumen. Sehr geil , sehr steil und sehr rutschig. Puderzuckerstaub bedeckt die Trails cm dick.
Nachts um 0.30 steht Mike auf um das Spiel D-Türkei zu sehen. Unser Gastgeber schläft bereits vor der Glotze. Wie geplant Zeigt ESPN das Spiel bis, ja bis, der Strom ausfällt. Aber nicht in Pakistan (wie sonst stündlich), nein in der Schweiz (!!!) - unfassbar, welche Ironie des Schicksals. Wenigstens das Ergebnis bekommen wir noch mit, dann gehts todmüde ins Bett.
Mike hat sich am Vortag mit 7h in sengender Sonne wohl einen kleinen Hitzschlag geholt - zu euphorisch mit dem MTB unterwegs. Der Durchfall ist jedenfalls wieder da, gepaart mit Gleichgewichtsstörungen und einem Kreislauf der alles andere als läuft. Wieder Trainingspause - es ist zum heulen.
Wir beschliesen nach Gilgit zu fahren und Mike im Krankenhaus durchchecken zu lassen.

Hunza is a really nice place to stay, with nice trekking and biking possibilities. If you have suicidal tendencies you can even try to climb the Ultar. More common is the Rakaposhi opposite of the valley and more easy.
The village offers one of the nicest views we had in the Karakorum, the people are the most hospital we met in Pakistan and they are adjusted to but not to much influenced by the tourists. 
The Hunza bread is also something you must try here - one of it can feed a whole family for one day. Its so heavy. We also had selfmade veggie noodles - delicious and the best is: this restaurant is directly opposite of the fastest internet cafe in the valley. 
Hunza leads in northern Pakistan ranking so far.

15-06-2008 - 21-06-2008

Karakorum Highway + Kunjerab Pass

Wir verlassen Islamabad nach Norden in Richtung des nach Pakistanischer Meinung 8. Weltwunders: dem Karakorum Highway.
Legenden ranken sich um diese abenteuerliche Strasse: für alle 1,5km ein toter Bauarbeiter, unpassierbar wenn es regnet, Steinschläge, Überschwemmungen, Abstuerze, Kamikaze LKWs etc. etc.
Ca. 900km trennen uns vom Kunjerab Pass, es geht vorbei am Nanga Parbat, dem Killer Mountain: viele liessen ihr Leben bei der Besteigung, durch atemberaubende Schluchten, über Hängebrücken und Flussquerungen. Hindurch durch Kohistan, der laut Reiseführer gesetzlosesten Region Pakistans: Mord, Vergewaltigung, Raubzüge, all das wird uns versprochen. Wir sind gespannt.
Nach Multan können wir uns kaum vorstellen, dass die Strasse bzw. die Gegend noch schlimmer werden kann. Wir fahren jedoch nicht direkt auf den KKH sondern über Muree, dem liebsten Ausflugsziel der Hauptstädter. Viel los auf den Strassen. Etliche Hotels säumen den Weg. Es geht steil bergan und entsprechend langsam kommen wir voran - blind überholen ist nicht so unsere Sache, wenns links 300m senkrecht die Wand runtergeht. Trotzdem kommen unsere Überholgegner oftmals mit qualmenden Reifen auf uns zu gebremst.
Schon jetzt versöhnt uns Pakistan durch kühle Temperaturen, üppige Vegetation und schöne Aussicht für den im Sommer menschenfeindlichen Süden.
Wir kommen bis Chattar Plains wo wir auf dem Parkplatz des PTDC Hotels nächtigen können. Es regnet leicht, eine Wohltat. 
Am nächsten Tag zeigt der KKH was in ihm steckt, Felsstürze allenthalben: wer erinnert sich nicht an das Gotthart-Unglück als ein Auto unter einem grossen Steinblock begraben wurde: hier sind die Blöcke geschätzt 10mal so gross. Unser Land Cruiser wirkt wie Spielzeug zwischen den 2000-3000m hohen nahezu senkrechten Felswänden. Die Strasse wurde hier von Hand aus dem Fels gehauen - unglaublich. Kein Wunder dauerte der Bau 15Jahre und forderte so viele Opfer auf diesem Abschnitt: wir sind in Kohistan.
Bislang lässt der KKH kaum einen Durchschnitt von 40km/h zu, selbst wenn zügig fährt. Von Highway kann keine Rede sein. So übernachten wir mitten im Nirgendwo bei einer Polizeistation. Die Beamten sind sichtlich überrascht, aber sehr sehr gastfreundlich. Wir können sogar die "Dusche" benutzen - ein Eimer Wasser. Man frägt uns aus, was man alles tun muss um in Deutschland arbeiten zu können. Der Polizist versorgt 8 Menschen mit seinem äusserst bescheidenen Einkommen. Er könnte kaum die Gebühren für das Visa aufbringen, mal davon abgesehen, dass er es nie bekommen würde.
Am nächsten Tag schaffen wir es trotz Dieselengpass (auf 200km gibts keinen Tropfen), am in den Wolken versteckten Nanga Parbat vorbei, bis Gilgit - der heimlichen Hauptstadt der Region. Auch hier wieder das PTDC Hotel - diesmal aber Zimmer. Das Netz ist unsagbar langsam, das Essen in der Stadt fragwürdig, es stinkt wieder nach Kanalisation usw.
Gilgit wächst eben auch viel zu schnell, als das die Infrastruktur mithalten könnte. Am letzten Tag lernen wir jedoch Lilli eine Schweizerin, die hier seit Monate lebt, kennnen. So kommen wir zum Schluss doch noch in den Genuss einer schnellen Netzverbindung und eines guten Restaurant Tips.
Weiter gehts Richtung China, der KKH wird zunehmend besser fahrbar, die Landschaft unbeschreiblich. Wir passieren etlich 7000er die an den 8000m kratzen. Wir sehen solche Berge zum ersten mal live. Überfordert ist der Geist, beim ersten Anblick der 5000m hohen Wand des Rakaposhi - gigantisch. Achtet man in den Alpen noch darauf Bäume oder Menschen als Masstab für die Höhe des Berges mit aufs Foto zu bekommen, so kann man hier auf dem Bild noch nichtmal Autos oder Busse an seinem Fuss identifizieren. 
Wir stoppen in Sost, klar PTDC Parkplatz für die Nacht. 
Morgens machen wir uns auf den Kunjerab Pass, die Grenze nach China, zu bezwingen. 4658m zeigt das GPS als wir unseren schwer atmenden und Eierkohlen auspuffenden Cruiser vor dem pakistanischen Grenzposten stoppen. Leider fehlt im die Höhenanpassung der Einspritzmenge - viel Russ ist die Folge.
In der Ferne weht die Chinesische Flagge. Zeropoint steht auf dem Schild. Noch nie waren wir so hoch - schon gar nicht mit dem Auto.
Wir beschlissen erstmal die Gegend in Augenschein zu nehmen und dann dort Mittagessen zu kochen. Nebenbei betätigt sich Mike als Reifendienst und flickt einen Motorradreifen eines Entwicklungshelfers. Fragt sich wer hier die grössere Hilfe ist.
Nach einigen Stunden machen wir uns auf den Rückweg, Mike per Fahrrad, Anne mit dem Auto.
Auf 4000m fragen wir den Polizeiposten ob wir bei Ihnen campen können - kein Problem. So unternehmen wir am nächsten Tag noch eine kleine 2h Wanderung zur Akklimatisation - wir atmen schwer, sehr schwer. Trotzdem lässt Mike es sich nicht nehmen das Tal auch noch mit dem MTB zu erkunden, zu verlockend ist Szenerie: 7000er klar.
Wir haben die erste Bewährungsprobe was die Höhe angeht gut gemeistert: etwas Kopfweh,schlechter Schlaf und viel Russ. Das ist alles.

We leave Pindi to the 8th wonder of the world (acc. to the Pakistanis): the Karakorum Highway - KKH.
A lot of legends are told of the KKH: 1 death worker per km, unmakeable in rain, falling rocks, flooded road, deep falls, Kamikaze trucks etc.
We have app. 900km to go, passing the Nanga Parbat, the killer mountain, through breathtaking canyons, swinging bridges, river crossings and the most area of Pakistan: Kohistan - our travel guide promises murders, kidnapping, rape and robberies. We are looking forward what will come true. After Belutschistan we are prepared.
We start not directly to the KKH but to Muree, the weekend refugee for the capital people. Very busy and a lot of hotels. We need to drive slow not to kill oncoming cars when overtaking seeing nothing beside a 300m upright canyon. But we get paid back by moderate temperatures, fresh air and nice views. In Chattar Plains we stay on the parking of the PTDC Hotel.
The next day the KKH shows its teeth: house sized rock fallings after every corner, our car looks like toy between the 2000-3000m uprigth walls, the KKH has been digged out of concrete rock here, like a tunnel but one side open.  Its no surprise that it took 15years to build it and so many deads. Until now the KKH allows an average of 40km/h: a highway is definetly something else. So we need to bushcamp next to a police station in the middle of Kohistan. We learn that the policemen feeds 8 people from his salary - and its really very low. So they are really curios to hear about Germany and how to apply for visa. Even only the money for the visa is far to much what they can effort, beside the fact that will never get one.
We make it to Gilgit the next day, though there is no Diesel supply on the way - all the stations are run out of it. We don´t see the Nanga Parbat, its hidden behind the clouds. Again we stay at the PTDC but this time in a room. Gilgit grows to fast, like almost every city in Pakistan, so its smelly and dirty again. The infrastructure can not keep up with this speed. Neither can the internet connection - the slowest in Pakistan so far. But we meet Lilli a swiss women living for some months here, so we get the best hints for a quick connection and a good place to eat before we leave the next day.
Towards China the KKH get better and better, and so does the landscape: 7000m mountains next to the road. We saw this size the first time in our live with our own eyes: unbelievable. 5000m icy wall climbing directly from road to the top.
In the alps we try to get a person or tree on the pictures to have a scale for the size of the mountain. Here even a bus standing on the foot of the mountain, can not been found on the picture!
We stop in Sost again at the parking of a PTDC. 
The next day we start to the Kunjerab Pass the border to China. 4658m our GPS displays when we reach the Pakistani checkpoint called point zero - some hundred meters away the Chinese flag hangs.
We never have been so high, for sure not with the car, we get out of breath very quick and the car is producing a lot of smoke. We decide to have a break here and cook. In the meanwhile Mike is repairing the tire of a motorcycle from one of the officials. Underequipped is here quite common.
The way down Mike makes on his bike while Anne is taking the car. When we arrive at 4000m and the next police checkpoint we ask if we can stay for the night and we are very welcome. We take the opportunity to acclimatise a little more by a 2h walk the next day and Mike don´t want to miss to ride this scenery with bike.
The first test in the height was really succesful, for us and the car.

11-06-2008 - 14-06-2008

Islamabad

Einhellige Traveller Meinung: Islamabad ist nicht Pakistan - Gott sein dank! Wir sind überglücklich hier anzukommen. Grade mal 35°C tagsüber, erträglich trotz der Schwüle. Auf dem Weg hierher sind wir sogar noch zur METRO - kein scheiss: hier gibts eine Metro mit lauter leckeren westlichen Sachen: Käse, Nudeln, Oliven Öl, Crossaints und sogar Lindt Schokolade und Hägen Dasz! 
Wir lieben Islamabad - von den Bombenattentaten ein paar hundert Meter weiter in der diplomatischen Enklave mal abgesehen.
Hier haben wir auch die Chance auf ein gutes Krankenhaus, da es Mike immer noch nicht besser geht - er hat die letzte Woche ca. 5kg verloren.
Wir schlafen auf dem Campingplatz für ausländische Touristen, der hier extra eingerichtet wurde. Man kommt sich vor wie im botanischen Garten - die Papageien nisten am Baum neben uns, der Hanf wächst wie Unkraut. Die grösste Ansammlung Hanfpflanzen findet sich übrigens im Botschaftsviertel.
Am nächsten Tag geht es Mike schon deutlich besser und wir nutzen die Gelegenheit das Auto mal wieder auf Vordermann zu bringen - die Wüste hat es innen komplett eingestaubt. Auch finden wir die bislang schnellste Internetverbindung hier überhaupt. Sehr schön Islamabad.
Insgesamt zeigt sich hier auch deutlich, was man eh schon immer vermutet hat: die UN Leute und sogar der WWF logieren im Serena Hotel, einem "leading hotel of the world" wo die Steuer- bzw. Spendenkasse um 350Euro/Nacht erleichtert wird. Kost noch nicht eingerechnet. Hach was tut man nicht alles um den Armen und Tieren zu helfen - wahrlich ein aufopferungsvoller Job. Vielleicht brauchen die ja mal einen Fotografen oder Ingenieur?
Dazu später dann mehr.

Othe travellers mentioned: "Islamabad is not Pakistan" and they are right! We are so happy to arrive here, they even provide a camp site for foreign tourists! On the way here we passed by the German wholesaler "METRO". How cool is that: German or at least western things to buy, like cheese, noodles, crossaints, they even have Lindt chocolate and Hägen Dasz icecream!
We love Islamabad - beside the bombings only few hundred meters away at the diplomatic enclave.
Even the internet connection is the quickest we had so far. Very nice.
We decide to chill out some days here, having the chance to reach a good hospital, because Mike is still sick, he lost almost 5kg weight the last week...
But after another day he feels better, so that we can take the chance to clean the car. The desert crossing filled it with sand and dust and reorganise some things. We also buy a fan for the night and get the oil changed. We buy some used travel guides for Nepal and copy some information for the Karakorum Highway.
We also discover what we was always thinking: the UN and even the WWF people are staying in the Serena Hotel a leading hotel of the world, for very small 350Euro/night coming from our taxes and people willing to help. Must be a hard job to help poor people and animals....later some more on that.
Loaded with food from Metro we leave to Muree towards the KKH.

09-06-2008 - 10-06-2008

Multan

Noch schrecklicher als Quetta: Gestank, Lärm, Smog, unerträgliche Hitze und Luftfeuchte. Wie kann man hier nur Leben?
Wir verbringen die Tage ausschliesslich im klimatisierten Hotel, um den Durchfall auszukurieren. Axel, der uns noch immer begleitet - allein mit dem Motorrad ist auch scheisse - hat es auch erwischt. Wie bislang jeden den wir treffen. Wir beginnen Pakistan zu hassen.

Even worser than Quetta: smelly, loud, smog, terrible heat combined with humidity. How can people live here? We spend the time in the hotel to get rid of the sickness. Axel, still joining us - alone with the motorcycle must be horrible here - is also sick, like every traveller we meet. We start to hate Pakistan.

07-06-2008 - 08-06-2008

Fahrt nach Multan

Von Quetta fahren wir auf guter Strasse nach Ziarat, das landschaftlich sehr reizvoll sein soll. In der Tat glänzt Gegend durch Nadelwälder, kühle Luft und schroffe Bergwelt. Sehr überraschend nach den letzten Tagen. Wir wurden noch gewarnt durch die Touriinfo Quettas vor einer sehr schlechten Strasse - gesperrt für Touristen. Nichts von alledem. Unser Ziel ist Loralai auf etwas halbem Weg nach Multan, von wo aus wir nach Islamabad fahren wollen.
Nach einem kurzen Zwischenstop an brennenden Strassenbarikaden mit aufgeregter Menschenmasse - die Dörfler protestieren für Elektrizität in diesem Tal - erreichen wir Loralai erfreulicherweise ohne eskortiert zu werden. Dann aber der Fehler: wir fragen bei der örtlichen Polizei nach Camping, netterweise können wir dort schlafen, uns aber keinen Meter ohne "Gunman", also bewaffnete Eskorte, bewegen. Wir erwarten das auch für den nächsten Tag und wollen daher zeitig los. Die Eskorte begleitet uns wie erwartet, auch zum Tanken. Doch die Überraschung: nach Loralai bekommen wir freies Geleit.
Die Freude währt nur kurz: die angekündigte schlechte Strasse bzw. das was davon übrig ist, beginnt. Die Pakistani haben auf einer Länge von 120km fast die komplette Strasse abgerissen um eine neue zu bauen - Abschnittsweises Bauen scheint hier noch nicht angekommen. Wir queren Schlammlöcher in denen LKWs stecken, treffen Schlaglöcher die hart an der 1m Marke kratzen, unser Durchschnitt sinkt auf ca. 34km/h und wir sind mit Abstand die rücksichtslosesten Raser. Oft überholen wir die hoffnungslos überladenen, im Schrittempo kriechenden LKWs komplett offroad. Unsere Staubschleppe erreicht manchmal ca. 500m.
Wir haben fast 400km vor uns - bei dem Schnitt mehr als 10h Fahrzeit...
Erst später bekommen wir zu hören, dass die Baustelle "nur" 120km lang ist. Vor Dazi Khan der nächste Schock: ein Steinschlag versperrt die Passtrasse - Wartezeit unbekannt. Nach 1h geht es glücklicherweise weiter. Doch vor Multan will uns wieder die Polizei eskotieren - Mike konnte sie noch 30km hinter sich halten und so tun als wären sie nicht da, doch sie holen uns ein. Mit 60km/h geht es bis Multan. Wir sind komplett kaputt und gehen in die nächst beste Absteige. Tatsächlich erreichen wir 10h Fahrzeit für 400km!
Doch Mike ereilt Montezumas Rache - wahrscheinlich war das Immunsystem aufgrund der permaneten Hitze (tags immer min. 40°C) so am Boden, das wohl eine Kleinigkeit gereicht hat.
Hoffentlich erholt er sich schnell, da man hier sehr rasch dehydriert. Wir schauen nur noch vorwärts auf den Karakorum - so schnell wie möglich ins Kühle.

After Quetta we head towards Ziarat, famous for its nice landscape. Forests, cool air and nice mountains we find. Very nice after horrible trip the last days. After Ziarat we get stopped by burning street blocks and a excited crowd: the farmers are demonstrating for electricity in this village. But we come almost at the end of the blockade so that we can drive on to Loralai where we get immediatelly an eskort even for shopping in the village. We stay there at the police station for one night. 
The next day the promise of the tourist information of Quetta becomes true: the road, or what is left, gets very very bad. 120km of the road are under construction work. The deviation is just a line in the mud and dirt beside the former street. Trucks get stucked in the mud, we hit holes almost 1m deep, we need to overtake the creeping overloaded trucks completely offroad. Our avarage is 34km/h which means 10h driving to Multan. After this 120km again bad luck: a stone avalanche hit the street and blocks it for 1h.
But not enough: 100km before Multan the police try to escort us again, but Mike is driving to fast for them so that we make the next 30km quickly. But then we need to stop at a check point so the eskort catches up and demand now to drive in front of us....we arrive in Multan after 10h driving time - stops not included.
After this days Mike gets Montezumas revenge, avoiding to get dehydrated after 4 days in terrible heat is the most important now.
Our only hope is to reach the Karakorum as fast as possible.

Quetta

Wir passieren afgahnische Flüchtlingscamps (man kann es auch Slums nennen) auf dem Weg in die Stadt. Quetta platzt aus allen Nähten, schwer zu sagen ob die 500.000 Einwohnerzahl noch stimmen, dem Gestank, dem Müll und dem Verkehr nach zu urteilen sind es gefühlt 20 Mio.
Noch nie waren wir an einem Flecken Erde der so widerwärtig dreckig ist, die Menschen pissen und scheissen direkt vom Bürgersteig in die offene Kanalisation, die regelmässig überläuft, weil der Müll sie verstopft.
Arme schaufeln den Müll dann heraus und sondieren ihn nach Dingen, die sich zu Geld machen lassen. Wir haben definitiv die europäische Einflusszone verlassen. In den Gassen hängen die Abgasschwaden und es dauert keine 5min und man tut es den Belutschen gleich: ständiges ausspucken.

Nach all den Strapazen sind wir froh auf dem Hotelparkplatz des Bloomstar Hotels campieren zu können, trotz des unfreundlichen Portiers (sehr nett wenn der Chef da ist). Der ruhige schattige Innengarten des Hotels entschädigt.
Von langen Besichtigungstouren sehen wir ab, zu verkommen erscheint uns das Stadtgebiet. Geld holen, emails checken und fertig.
Axel lädt uns noch in ein Nobelrestaurant nahe dem Hotel ein: das Oasis. Nagelneu, klimatisiert und ruhig, wir bestellen die Empfehlung des Hauses. Es schmeckt hervorragend. Für 3 Personen mit Vorspeise und Wasser 5,50 Euro - ein heisser Tip wer in Quetta ruhig essen möchte.
Am 2. Abend treffen wir Oli wieder, der eigentlich noch 3 Wochen im Iran bleiben wollte - ein freudiges Wiedersehen. Auch wenn Oli deutlich weniger Glück hatte als wir bei der Durchquerung Belutschistans.
www.oliabroad.de

We pass by Afghan refugee camps on the way into the city. They can be described as slums as well. Quetta is growing too fast - according to the rubbish, the traffic and the smell in the streets it must be 20mio instead of the official 500.000 people.
Never before we were in such a dirty place: the people are shiting and peeing directly into the open canalisation from the so called sidewalk. The channels get regularly blocked by the rubbish, poor people are digging the rubbish out to find something of value in it. Disgusting.
We are for sure out of the European influence.
But after all we are happy to camp on the parking of the Bloom Star Hotel even if the portier is an unfriendly asshole (but nice when the hotel owner is arround).
We use the time to recover - the city is to dirty and polluted. Just some emails, cash advance, that´s it.
Axel invites for dinner: a new luxury restaurant has opened - the oasis. Air conditioned and surprisingly quite (exactly what we need) even the food is excellent. Highly recommended if you want to relax a bit and 5,50 Euro for 3 persons is really nice.
Surprisingly Oliver, we met in Iran, arrives the day after, thoug he wanted to stay 3 weeks longer in Iran. We are happy to meet again.

Durchquerung der belutschischen Wüste.

WARNING: CHECK YOUR TIRES FOR DAMAGE - LEAVE ALWAYS ONE PERSON ALL THE TIME WITH THE VEHICLES TO TAKE CARE NOBODY FLATENS THE TIRES WHEN GETTING CLOSE TO BORDER. A LOT OF OVERLANDER HAD FLAT TIRES IN THIS AREA - HARD TO BELIEVE BY ACCIDENT!!!!

Wir waren gewarnt von den hohen Temperaturen im Iran, doch was uns die Durchquerung Belutschistans abverlangte, sprengte all unser Vorstellungsvermögen.

Wir öffnen die Autotür nach der Zollabfertigung in Pakistan, 14.00 Uhr - die Sonne steht fast senkrecht. Im Schatten unter Dach hatten wir das Auto geparkt, das Thermometer steht auf 54°C: im Auto! Naja da wärmt wohl der Motor und der Auspuff mit, wenn wir fahren geht das schon, denken wir. Schliesslich hatten wir im Iran höchstens mal 2-3h mehr als 45°C im Innenraum. Der Satz aus dem Reiseführer: "Die Hölle auf Erden" ist ernstgemeint..

Wir fahren los, Lüftung auf Vollgas, Fenster auf - der Fahrtwind wirds schon richten. Ausserdem bekommen wir auf pakistanischer Seite keine Eskorte, wir können Gas geben.

Nach 5km schliessen wir die Fenster und drehen die Lüftung weg vom Körper. Warum? Es kommt heisser von draussen rein als es innen ist. Wir sprechen nach wie vor von deutlich über 50°C im Innenraum. Wir können es nicht fassen.
Es fühlt sich an als würde man sich mit zu heisser Stufe föhnen. Aufs Lenkrad knallt die Sonne, Mike kann es maximal noch mit 2 Fingern ohne Handschuhe greifen. Wir drosseln das Tempo, der Motor wird nicht zu heiss, aber der Auspuff. Der Bitumen auf dem Fahrzeugboden wird weich. (unsere Trinkflaschen sind schon schwarz versabbert unten) Man kann nicht mehr barfuss den Boden berühren - zu heiss. Ausserdem heizt sich das Gaspedal zu sehr auf, drückt man es durch - selbst mit Flip Flops kann man den Fuss nicht drauflassen. Man schwitzt nicht, alles verdunstet sofort - wir kippen literweise Wasser in uns.
Mit einer umfunktionierten Glasreiniger-Sprühflasche besprühen wir Pedalerie, Fahrzeugboden, Lenkrad und uns selbst mit Wasser, um zu kühlen. Total nass mit tropfender Kleidung dauert es max. 15min bis alles komplett wieder trocken ist, abartig.
Den Kühlschrank hat Mike vorsichtshalber mit 2 PC Gehäuselüftern getunt - trotzdem kann man das Gitter vorm Kompressor nicht anfassen.

Würden wir es nicht selbst erleben, wir könnten es nicht glauben, wie unmenschlich heiss es hier ist. In dieser Wüste wurden schon 70,7°C gemessen, gott sei dank ist noch nicht Hochsommer. Erst als wir den schwarzen Sand sehen, wird uns klar warum die Temperaturen solche Höhen erreichen.

Wir haben aber noch Glück: Axel, ein Dresdner, der mit uns eskotiert wurde, folgt uns mit dem Motorrad! Wir wollen lieber nicht wissen, wie sich das anfühlt. Total irre.

Die Fahrt vom Zoll in Taftan bis Dalbandin dauert ca. 3h, insgesamt waren wir von Zahedan im Iran heute 10h unterwegs. Ausserdem haben wir noch einen Platten - ein Stahlstift steckt im Reifen. Wir haben unterwegs schnell das Ersatzrad montiert (mit Handschuhen-der Schraubenschlüssel glüht).
Erschöpft schlafen wir vor der Polizeiwache in Dalbandin - wir machen kaum ein Auge zu bei über 30°C nachts.

Am morgen geht der Horror weiter: ca. 350km bis Quetta, davon ca. 200km auf übelster einspuriger Piste, was wir nicht wussten. Zum Überholen muss man auf den Sand-Seitenstreifen, ebenfalls wenn LKWs entgegenkommen. Mit anderen Fahrzeugen ist es russisch Roulett: der grössere Feigling zieht raus - oft sind es nur wenige Meter vor dem Zusammenprall. Glücklicherweise macht unser Auto einen massiven Eindruck, so dass selbst die krankesten Minibussfahrer in den Sand gehen.

Wir erreichen Quetta nach dieser Tortur am späten Nachmittag.

Ein wirklich ernstgemeinter Rat: fahrt diese Route niemals im Sommer.

The crossing of the Belutschistan desert to Quetta will be "burned" forever in our memory.
We had been warned - in the travel book its described as hell on earth. They are definitely not joking! Leaving the customs building in Taftan we start with 54°C in the car. No problem, without an escort we can go full throttle and wind will cool us down, we think.
After 5km we close the windows and turn the fan away from the body - the outside air is hoter than inside the still over 50°C hot car. Unbelievable.
The steering can be only touched with two fingers, the sun heats it up. We need to slow down because the exhaust is heating up the floor of the car so that the coating inside is melting - our bottles are already black on the bottom. It´s impossible to drive barefoot, the floor is to hot. We can even feel the heat of pedals through the sole of the flip flops.
We don´t sweat - everything evaporates in an instant. We are drinking loads of (warm) water. After a while we start to spray the inside of the car and ourselves with water to cool down. But even competely wet it takes only 15min to dry totally.
But we are lucky: we are folllowed by Axel, another German we met with the escort from Zahedan, on his motorbike - he must be really in a hussle.
We need 3h hours from the border to Dalbandin, 10h we are on the way in total today. Including a flat tire.
Tomorrow we will have another horrible day: 350km to Quetta on a very bad single lane road. When vehicles are oncoming someone needs to escape in the sand. Normally its the less brave one - which means that sometimes there are only few meters left before the crash.

A serious hint: do not do this route in summer!!!